„Wie kann das jetzt anders sein?“Magath hat klare Meinung zu Bayern-Krise und widerspricht Effenberg

Felix Magath gibt vor einem Hertha-Spiel ein Interview.

Felix Magath, hier am 23. Mai 2022 bei einem Interview als Hertha-Trainer, hat sich im Doppelpass zur Bayern-Krise geäußert.

Der FC Bayern steckt tief in der Krise. Über die Gründe kriegten sich Felix Magath und Stefan Effenberg im „Doppelpass“ in die Haare.

Die große Bayern-Krise und wer ist schuld daran? Das war am Sonntag (23. April 2023) die große Frage beim Sport1-„Doppelpass“. Unter den Gästen herrschte Uneinigkeit. Vor allem Felix Magath und Stefan Effenberg waren sich bei einem Thema nicht einig.

Magath, der selbst mit den Bayern als Trainer zweimal das Double gewonnen hatte, sieht einen klaren Schuldigen: Ex-Trainer Julian Nagelsmann (35). „Der Trainerwechsel kam zu spät“, sagte Magath.

Magath: Hier hat Nagelsmann versagt

„Mir macht der FC Bayern den Eindruck, als wäre er führungslos. Als wäre er auch konditionell nicht richtig fit“, führte der als „Quälix“ in die Bundesliga-Geschichte eingegangene Fußballlehrer aus.

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Die Ursache für die konditionellen Probleme sieht Magath in der Winter-WM, bei der die Bayern zahlreiche Spieler abstellen mussten.

Die Führungslosigkeit liege derweil in der Verantwortung des Trainers, nicht bei Sportchef Hasan Salihamidzic (46), findet Magath. „Im Sommer wurde noch gesagt, wie toll dieser Kader ist, wie sensationell der zusammengestellt wurde“, erinnerte sich Magath. „Wie kann das jetzt ein halbes Jahr später anders sein? Wenn das so ist, muss ich die Ursache nicht bei Salihamidzic suchen, sondern beim Trainer.“

Magath führte weiter aus: „Es ist eine andere Arbeit, ob ich Spieler entwickle oder Spieler bei Laune halten muss.“ Die Bayern hätten den besten Kader in der Bundesliga. Das zu moderieren, sei die Aufgabe des Trainers. „Der Trainer hat nicht das richtige Fingerspitzengefühl gehabt, so eine Mannschaft zusammenzuhalten. Das meine ich mit führungslos.“

Sport1-Experte Stefan Effenberg (54) hat allerdings eine ganz andere Meinung. Seiner Einschätzung nach sei der Kader alles andere als optimal zusammengestellt. „Von acht Offensivspielern können maximal drei spielen, der Rest ist unzufrieden. Du musst den Kader definitiv verändern“, sagte Effe. „Du musst die Mannschaft durchleuchten und an den Kader rangehen. Das ist meine Meinung.“

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Magath sieht allerdings noch einen anderen Grund für die große Krise: den Ausfall von Manuel Neuer (37). „Er ist nicht zu ersetzen, so einfach ist das“, machte Magath deutlich. Neuers Rolle sei nicht überschätzt, sondern unterschätzt worden.

„Sie haben sonst keine derartige Persönlichkeit im Kader“, sagte Magath und ließ sich zu einer Prognose hinreißen. „Wenn der wieder zurückkommt, garantiere ich Ihnen, wird der Meister wieder Bayern München heißen.“ (are)