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„Wird wahrscheinlich so sein“Gegen Dortmund: VfB-Trainer befürchtet gellendes Pfeifkonzert

Der VfB Stuttgart empfängt Borussia Dortmund: Auf einen Profi wartet ein Spießrutenlauf.

Brisante Rückkehr für Waldemar Anton: Am Sonntag (22. September 2024, 17.30 Uhr) ist der Neu-Dortmunder mit dem BVB zu Gast bei seinem Ex-Verein VfB Stuttgart. Einen freundlichen Empfang darf der Abwehrspieler nicht erwarten, im Gegenteil: Viele erwarten ein gellendes Pfeifkonzert.

Der bevorstehende Spießrutenlauf in seiner alten Heimat bringt den neuen Abwehrchef von Borussia Dortmund aber nicht aus der Ruhe. Zumindest nach außen gibt er sich vor der mit Spannung erwarteten Spiel in Stuttgart cool.

Anton schon bei EM in Stuttgart ausgepfiffen

„Ich bin da realistisch – und habe selbstverständlich die ganze Wut und Enttäuschung vieler Fans mitbekommen“, sagte Anton im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“. Wenn man darauf eingestellt ist, so der Ex-VfB-Kapitän, könne man „auch damit umgehen“.

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Die gellenden Pfiffe dürften ihm aber noch in den Ohren klingen. EM-Viertelfinale. Deutschland gegen Spanien. In Stuttgart war gerade die Verlängerung angebrochen, als Anton für Kai Havertz eingewechselt wurde und dem Nationalspieler der Unmut der Fans mit voller Wucht entgegen schlug.

Mehr als zwei Monate sind seitdem vergangen. Doch es ist kaum damit zu rechnen, dass die Reaktionen des heißblütigen VfB-Anhangs am Sonntag andere sein werden. Von Verrat und Wortbruch ist in Stuttgart noch immer die Rede, wenn das Gespräch auf Anton kommt. Viele in der Stadt haben dem Innenverteidiger noch immer nicht verziehen, dass er trotz einer Vertragsverlängerung im Januar bis 2027 im Sommer doch den Klub verließ.

„Ich kann es natürlich verstehen aus Fansicht auf der einen Seite. Auf der anderen Seite wünsche ich mir jetzt natürlich, dass wir angefeuert werden“, sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: „Trotzdem wird es wahrscheinlich so sein, dass der Waldi ein bisschen was aushalten muss.“

„Er hat sich als Kapitän bei uns wirklich tadellos verhalten“, ergänzte Hoeneß. Von ihm gebe es „kein böses Blut, keine Kampfansage“. Auch wenn er wisse, „dass es in der Kommunikation hätte anders laufen können“.

Anton betonte, dass er „für den Klub in den vergangenen vier Jahren alles gegeben habe – auch mal Blut und Tränen“. Für ihn „wäre es schön, wenn sich das Thema vielleicht irgendwann beruhigt, vor allem meiner Familie wegen“.

Emotional dürfte der Empfang am Sonntag auch für Serhou Guirassy werden – wenn auch ganz anders. Denn der Angreifer, der wie Anton erheblichen Anteil am Stuttgarter Höhenflug hatte und mit seinen 28 Saisontoren entscheidend mithalf, den VfB vom Relegationsteam zum Champions-League-Teilnehmer zu machen, gilt im Schwabenland im Gegensatz zu seinem Dortmunder Teamkollegen nicht als Persona non grata. Die Fans rechnen es dem Torjäger und Publikumsliebling hoch an, dass er sich mit einem ausführlichen Statement in den Sozialen Netzwerken vom VfB verabschiedet und sich darin ausdrücklich bei den Fans bedankt hatte.

Man habe „die Jungs in sehr, sehr guter Erinnerung“, sagte Hoeneß. Die Freundschaft werde aber natürlich „bis zum Schusspfiff ruhen, danach werden wir sicher das ein oder andere Wort wechseln“.

Auf die Milde ihres ehemaligen Super-Goalgetters Guirassy (44 Tore in 58 Pflichtspielen) können sie sich in Stuttgart aber nicht verlassen. Pünktlich zum Spiel gegen die alte Liebe kommt Guirassy beim BVB in Form. Dem Pflichtspieldebüt gegen Heidenheim am vergangenen Wochenende folgte der Premierentreffer in der Champions League.

Es werde wichtig sein, sagt Anton, „mit einem klaren Mindset“ durch die Saison zu gehen. Für ihn und Guirassy ist am Sonntag an alter Wirkungsstätte vor allem erstmal ein kühler Kopf gefragt. (are/sid/dpa)