Bevor Florian Wirtz im Trikot von Bayer Leverkusen die Fußballwelt verzückte, lief er jahrelang für die Jugendmannschaften des 1. FC Köln auf. In Bayers Meister-Doku spricht der Shootingstar nun über seine Beziehung zum FC.
„Gemischte Gefühle, wenn ich an FC denke“Wirtz spricht in neuer Doku über seine Vergangenheit in Köln
Wenn Bayer Leverkusen seine historische Double-Saison in Form der Dokumentation „Bayer Leverkusen – a dream comes true“ festhält, darf Leistungsträger und Spielgestalter Florian Wirtz (21) bei den Protagonisten keinesfalls fehlen.
Der Kreativkopf der Werkself hatte mit wettbewerbsübergreifend 38 Torbeteiligungen (18 Treffer und 20 Vorlagen) entscheidenden Anteil daran, dass es überhaupt eine Grundlage für die Doku gab. Darum verwundert es nicht, dass sich bereits die erste Folge der Miniserie intensiv mit dem 21-Jährigen auseinandersetzt.
Transfer von Wirtz sorgte für Stress im Rheinland
Besonders im Fokus stand dabei das Hinrundenduell der Leverkusener mit dem 1. FC Köln und Wirtz’ Vergangenheit bei den Geißböcken. Im Januar 2020 verließ der Ausnahmekönner seinen Jugendklub und schloss sich dem Rivalen von der anderen Rheinseite an.
Rund um den Wechsel gab es auch einige Unruhen, da Leverkusen mit der Abwerbung gegen ein lange bestehendes Gentlemen’s Agreement verstieß. Die Vereine Bayer Leverkusen, 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach haben sich demnach versprochen, den anderen keine Jugendspieler wegzuschnappen.
Bei Bayer versuchte man sich anschließend damit herauszureden, dass Wirtz’ Vertrag bald ausgelaufen wäre und man ihm direkt einen Profivertrag anbot. Damals äußerte sich auch Max Eberl (50), seinerzeit Verantwortlicher in Gladbach, zum Transfer, was Bayer-Boss Fernando Carro (60) auch vier Jahre später immer noch wütend stimmt.
In der Dokumentation erklärte Bayer-Sportchef Simon Rolfes (42) den Wechsel aus seiner Sicht. „Ich habe ihn das erste Mal gesehen, als er 13 war, dann mit 14 wieder und mit 15 wieder. Zu der Zeit war ich auch gar nicht bei Bayer 04. Dann war es einfach so, dass der Vertrag dann auslief, dass er in einem Jahr ablösefrei war. Ich bin dann in der Zwischenzeit Sportdirektor geworden und in dem ganzen Prozess war es für mich klar, Florian hat riesiges Potenzial, passt wie die Faust aufs Auge zu dem Fußball von Bayer 04“, berichtete der 42-Jährige.
Auch Wirtz selbst äußerte sich zu seinem ehemaligen Verein. So erzählte der 21-Jährige: „Es ist immer komisch gegen Köln zu spielen, aber es ist auch immer wieder etwas Besonderes. Ich habe natürlich gemischte Gefühle, wenn ich an den 1. FC Köln denke. Einerseits, weil ich aus Köln komme und dort eine sehr gute Ausbildung genossen habe. Ich habe da eine sehr schöne Jugend gehabt“.
Der Offensivspieler fuhr fort: „Dann habe ich mir natürlich auch gegen Köln vor ein paar Jahren das Kreuzband gerissen. Wo dann auch nicht so gut mit mir umgegangen wurde.“ Dabei bezog sich Wirtz auf die Beleidigungen und Schmähgesänge, die die FC-Fans ihm widmeten, während er mit der Trage vom Platz gebracht wurde.
Beim letztjährigen Hinrundenduell spielte die unschöne Vergangenheit für Wirtz jedoch nur eine untergeordnete Rolle. „Ich habe einfach versucht, meine Leistung auf den Platz zu bekommen, Abschlüsse zu suchen und einfach dafür zu sorgen, dass wir gewinnen. Aus dem Jahr zuvor hatten wir noch eine Rechnung offen und die wollten wir dann auch begleichen“, erklärte der 21-Jährige. Die Werkself gewann die Partie mit 3:0, womit die Revanche für die 1:2-Heimpleite gegen den FC aus der Saison 2022/23 glückte.