Wilder Bundesliga-GipfelBayern kommt in Leipzig nach 0:2 zurück – Eberl großes Thema

Im Bundesliga-Topspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern gab es am Samstagabend keinen Sieger. Die Münchner retteten nach einem 0:2-Rückstand noch einen Zähler beim Pokalsieger.

von Béla Csányi  (bc)

Punkteteilung im wilden Bundesliga-Gipfel am Samstagabend! Der FC Bayern hat nach einem 0:2-Pausenrückstand bei RB Leipzig noch ein 2:2 gerettet. Die Tabellenführung ist damit zwar weg, doch einen Titel-Konkurrenten hielten die Münchner mit ihrem Comeback in Schach.

Das Team von Trainer Thomas Tuchel (50) wurde zur Mitte des ersten Durchgangs eiskalt erwischt, antwortete nach der Pause aber auf den Doppelschlag des Pokalsiegers.

RB Leipzig legt vor – Bayern kommt nach der Pause zurück

Die furiosen Roten Bullen erwischten den FC Bayern zweimal eiskalt: Erst wurde Lois Openda in den Rücken der Abwehr geschickt, schoss dann, noch leicht von Min-Jae Kim abgefälscht, zur Führung ein (20.).

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Sechs Minuten später hatten die Gastgeber dann gleich doppelt Glück. Erst wurde eine Ecke, die eigentlich keine war, gegeben, dann tauchte Sven Ulreich orientierungslos unter der folgenden Hereingabe hindurch. Castello Lukeba nutzte das per Kopf zum 2:0. „Wir haben es ziemlich gut gesehen“, ärgerte sich Kimmich nach dem Spiel bei Sky über die seiner Meinung nach vermeidbare Eckball-Entscheidung.

Nach der Pause kamen die Münchner stärker auf, zehn Minuten waren gespielt, als Benjamin Henrichs einen Freistoß von DFB-Kollege Leroy Sané mit dem ausgefahrenen Arm blockte, den nach VAR-Studium gepfiffenen Elfmeter verwandelte Harry Kane sicher (56.).

Dann klingelte es erneut nach einer Leipziger Ecke, diesmal allerdings auf der gegenüberliegenden Seite. Ein blitzschneller Bayern-Konter brachte Sané in Schussposition, der ließ sich selbst vom Notbremsen-Versuch von Xaver Schlager nicht aufhalten und schob zum 2:2-Endstand ein. Daran hatte dann auch der zuvor mehrmals unglückliche Ulreich seinen Anteil, der tief in der Nachspielzeit in Manuel-Neuer-Manier gegen Benjamin Sesko rettete.

Max Eberl bei Bayern-Gastspiel in Leipzig das große Thema

Abseits des sportlichen Geschehens war vor allem die Personalie Max Eberl (50) Thema, die sich im wesentlichen zwischen den beiden Vereinen abspielt. Schließlich hatte RB Leipzig seinen Sport-Boss im Vorfeld des Spiels geschasst, weil dieser sich nicht ausreichend mit seiner Aufgabe identifiziere.

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Hintergrund ist offenbar das anhaltende Werben des FC Bayern um Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71), der Eberl gerne in der Führungsetage des Klubs sähe. Nach einem fehlenden Bekenntnis zum aktuellen Arbeitgeber verloren die RB-Bosse die Nerven, für Bayern und Eberl ist der Weg zur Zusammenarbeit jetzt bereitet – eine Einigung mit RB vorausgesetzt.

Sowohl Trainer Marco Rose als auch Bayern-Coach Thomas Tuchel wurden auf das Thema angesprochen, auch Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff stand vor dem Spiel am Sky-Mikrofon Rede und Antwort.

Klar wurde bei allen drei Protagonisten: Im Vordergrund sollte das Spiel stehen und nicht ein Funktionär, der die Partie in Anbetracht der Umstände gar nicht erst im Stadion verfolgte. Mintzlaff ließ sich in seiner Einschätzung der zuvor ausweglosen Situation ein „es war nicht zu retten“ entlocken und machte deutlich, wie alternativlos der drastische Schritt für den Brause-Klub gewesen sein dürfte.