Gazprom vor dem AusMillionen-Ausfälle bei Schalke? Watzke plant Hilfe für den Erzrivalen

Viel Anerkennung, aber deutlich weniger Geld dürfte Schalke 04 das Ende des Sponsoring-Deals mit Gazprom bringen. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke stellt jetzt sogar Hilfe bei möglichen Millionen-Ausfällen in Aussicht.

Jahrelang waren die Gazprom-Zahlungen eine der wichtigsten Einnahme-Quellen für Schalke 04, die Millionen des Gas-Imperiums dürften nach der russischen Invasion in der Ukraine aber die längste Zeit gesprudelt haben. Droht Königsblau jetzt die Finanz-Not?

Klar ist: Auch in Liga zwei kassiert Schalke mit knapp zehn Millionen Euro noch immer fürstlich ab, trat wegen der Nähe des Unternehmens zur russischen Regierung von Präsident Wladimir Putin (69) aber vorerst auf die Bremse. Im Spiel beim Karlsruher SC (1:1) am Samstag (26. Februar 2022) strich der Klub den Sponsoren-Schriftzug erstmals von der Trikot-Brust. Sollte die Partnerschaft enden, dürften die finanziellen Folgen die Schalker Kassen erschüttern.

Schalke 04: BVB-Boss schlägt Hilfe für Gazprom-Ausfälle vor

Doch weil die Entscheidung von Schalke 04 zu Gazprom in einer komplizierten Situation die einzig richtige war, kommt ausgerechnet vom Erzrivalen der Vorschlag zu solidarischer Hilfe aus dem deutschen Profi-Fußball.

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„Wenn es dazu dann auch der Solidarität der anderen Klubs in Deutschland bedarf, um sie aus dieser Situation einigermaßen gut herauszuführen, dann müssen wir darüber diskutieren, wie wir das hinkriegen können“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (62) am Samstag in einer vorab veröffentlichten Sequenz aus dem ZDF-„Sportstudio“.

Für Watzke ist klar, dass der Schalker Verzicht auf Gazprom - und die zugehörigen Sponsoring-Zahlungen - nicht nur vorübergehender Natur sein kann: „Ich bin sehr froh, dass die neue Führung jetzt klare Haltung beweist und die kann ja am Ende nur darin münden, denke ich mal, dass man dieses Sponsoring beendet.“

Kehrt Clemens Tönnies bei Schalke 04 zurück?

Immerhin sollen sich inzwischen aber auch schon andere Optionen für die Knappen auftun. So berichtete „Spox“ von einem lokalen Unternehmen, das angeboten habe, Gazprom als Trikotsponsor bis Saisonende abzulösen – wenn auch in wohl deutlich geringerem finanziellem Rahmen.

Und auch der frühere Klub-Chef Clemens Tönnies (65), der finanziell immer wieder ausgeholfen hatte, stünde im Notfall offenbar bereit: „Wenn ich irgendwo unterstützen könnte, würde ich es wahrscheinlich tun“, stellte der Milliardär in Aussicht. Tönnies ist nach der scharfen Kritik an den Arbeitsbedingungen in seinen Fleisch-Fabriken seit Juni 2020 nicht mehr Teil der Schalker Gremien, bezeichnet den Klub gegenüber der „Bild“ aber weiterhin als „Herzensangelegenheit“.

Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft mit Partner Gazprom hat Schalke 04 bislang nicht getroffen. Das russische Unternehmen ist seit 15 Jahren Großsponsor bei Königsblau, in der Bundesliga kassierte der Klub zuletzt 15 Millionen Euro jährlich. (bc)