Groß-Demo in DüsseldorfThioune-Klartext zu Anti-Rechts-Protesten: „Da kann ich sehr laut sein“

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune steht beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC im Stadion.

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune, hier am 21. Januar 2024 beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC, hat sich mit klaren Worten zu den derzeitigen Anti-Rechts-Protesten geäußert.

Fortuna Düsseldorf trifft im Top-Spiel der 2. Bundesliga auf den FC St. Pauli. Am selben Tag findet in Düsseldorf eine Großdemonstration gegen Rechtsextremismus statt. Daniel Thioune hat dazu eine klare Meinung.

von Anton Kostudis  (kos)

Der Coach zeigt klare Kante! Cheftrainer Daniel Thioune (49) und Fortuna Düsseldorf empfangen am Samstagabend (27. Januar 2024, 20.30 Uhr) den Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli zum Top-Duell des 19. Spieltages.

Doch der Düsseldorfer Coach äußerte sich vor der Partie nicht nur zu sportlichen Belangen. Auch zu einem anderen Thema gab es von Thioune Klartext.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune bezieht klar Stellung

Hintergrund: Die vier großen Düsseldorfer Profi-Vereine – Fortuna, Eishockey-Erstligist DEG, Tischtennis-Bundesligist Borussia und das American-Football-Team Rhein Fire – hatten Anfang der Woche gemeinsam dazu aufgerufen, bei der ebenfalls für Samstag geplanten Großdemonstration gegen Rechtsextremismus teilzunehmen.

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Die Kundgebung wird 12.45 Uhr in Düsseldorf am DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße starten. Initiator ist das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“. Mehrere Zehntausend Teilnehmer werden erwartet.

Und auch Fortuna wird ein Zeichen setzen. So werden beim Heimspiel gegen Pauli, der zweiten Gratis-Partie der Saison, einige Sitze in der Arena freibleiben. Damit soll am „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ den Opfern des Holocaust gedacht werden. „Für alle, aber gegen Hass und Ausgrenzung“ – so lautet das Fortuna-Motto des Spieltags. Am 27. Januar 1945 war das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von den Alliierten befreit worden.

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Auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz hatte Thioune am Freitag (26. Januar) im Hinblick auf das sportliche Kräftemessen mit dem Zweitliga-Spitzenreiter St. Pauli von „Mut und Überzeugung“ auf dem Rasen gesprochen. Später erklärte er dann zu den deutschlandweiten Anti-Rechts-Protesten: „Das ist vielleicht eine ganz gut gewählte Überschrift. Wir sollten unseren Mut und unsere Überzeugung in unserer Demokratie so nutzen, dass wir unsere Stimmen erheben.“

Auch Thioune war schon von Rassismus und Anfeindungen betroffen, wie er erklärte: „Dumme Menschen wollen auch auf irgendetwas stolz sein. Es ist etwas, was auch mich in der Vergangenheit immer begleitet hat.“ Der Düsseldorf-Coach betonte daher: „Die Werte, die wir als Fußballverein, als Fortuna Düsseldorf tragen und die auch fest bei uns verankert sind, sind, dass wir gegen jegliche Form von Diskriminierung einstehen. Da bin ich jemand, der sehr laut bellt und sehr laut sein kann.“

Dass aktuell in ganz Deutschland Hunderttausende Menschen gegen Hass, Diskriminierung und Rechtsextremismus demonstrieren, freut den Düsseldorfer Trainer: „Ich finde es cool, dass im Moment sehr, sehr viele aufstehen. Es ist etwas, was ich als absoluten Wert in mir trage.“ Thiounes Appell an alle Düsseldorfer und Menschen im Rheinland: „Ich finde das fantastisch und fordere auch jeden dazu auf, die Stimme zu erheben.“