Heimspiel-Hit für Fortuna! Chefcoach Daniel Thioune (49) und seine Düsseldorfer können im Top-Spiel der zweiten Liga gegen den FC St. Pauli den Rückstand auf den Spitzenreiter bis auf zwei Pünktchen schrumpfen lassen.

Klar ist: Beim Flutlicht-Kracher am Samstagabend (27. Januar 2024, 20.30 Uhr) wartet auf die Fortunen mit dem noch ungeschlagenen Tabellenführer ein richtig dicker Brocken. EXPRESS.de erklärt, welche Zahlen und Fakten den Rot-Weißen im Vorfeld Mut machen sollten – und welche nicht.

Fortuna Düsseldorf: Was Mut für den Heimspiel-Kracher macht

Der 5. August 2023: An diesem Datum trafen die Kiez-Kicker und die Fortunen in der Hinrunde aufeinander. Am Ende entführten Thioune und sein Team beim 0:0 einen Punkt vom Hamburger Millerntor. Mit etwas Glück wäre am Ende sogar noch der Sieg herausgesprungen. So oder so: Die Düsseldorfer haben also bereits bewiesen, dass sie absolut auf Augenhöhe mit St. Pauli agieren können – wenn jeder seine Leistung abruft.

Stabil gegen die Top-Teams: Aktuell stehen in der Tabelle vier Mannschaften vor der Fortuna: der kommende Gegner St. Pauli, Kiel, der HSV und Fürth. Alle bisherigen Saison-Duelle mit diesen Mannschaften verliefen ungemein eng. Dabei kassierte Fortuna jeweils maximal einen Gegentreffer. Zugegeben: Nach den Spielen in Hamburg, Fürth und zu Hause gegen Kiel (je 0:1) standen die Rot-Weißen am Ende mit leeren Händen da. Fakt ist aber auch: Präsentiert sich Fortuna gegen Pauli ähnlich stabil, ist auf jeden Fall etwas drin. „Das sind die Spiele, die wir in der Rückrunde auch mal ziehen müssen“, hatte Allrounder Emmanuel Iyoha (26) zuletzt gefordert. Am besten schon am Samstagabend!

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

51.200: So viele Fans passen in die Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Zweimal war Fortunas Heimstätte in dieser Saison ausverkauft – zweimal gab es einen Sieg! Erst bei der spektakulären Premiere von „Fortuna für alle“ gegen Kaiserslautern (4:3 am 21. Oktober 2023), dann gegen Bundesliga-Absteiger Schalke (5:3 am 25. November). Geht es nach dem Gesetz der Serie, gibt es vor vollem Haus also nicht nur viele Tore, sondern vor allem: drei Punkte!

39: So viele Tore erzielten Thiounes Ballermänner an den bisherigen 18 Zweitliga-Spieltagen. Das ist Bestwert aller Teams – und Nachweis für die Düsseldorfer Offensiv-Power. Den geteilten zweiten Platz belegen der HSV und die Hertha (35 Tore), dann folgen die Kieler (34). Pauli (33) stellt die viertbeste Offensive. Für Fortuna geht es nun darum, „die Tore etwas besser zu verteilen“, wie Thioune jüngst sagte. In vier Partien waren die Fortunen vorne leer ausgegangen. Allerdings: St. Pauli ebenso.

20. Januar 2024: Eine Szene mit Folgen: Beim Rückrunden-Auftakt der Paulianer gegen Kaiserslautern echauffierte sich FCP-Coach Fabian Hürzeler (30) etwas zu heftig am Spielfeldrand. Referee Tobias Welz (46) sanktionierte das mit einer Gelben Karte. Es war Hürzelers vierte Verwarnung der Saison. Die Konsequenz: Er fehlt den Hamburgern in Düsseldorf. Co-Trainer Peter Németh (51) wird ihn an der Seitenlinie vertreten. Inwiefern das die Gäste beeinträchtigt, wird sich zeigen. Aber es ist definitiv eine ungewohnte Situation – und womöglich ein kleiner Vorteil für Fortuna.

Fortuna Düsseldorf: St. Pauli kommt mit breiter Brust

Auch die Gäste vom Kiez haben derweil schlagkräftige Argumente auf ihrer Seite. So hatte zum Hinrunden-Ende so mancher noch gehofft, die Hamburger könnten langsam mal ins Stolpern kommen. Gegen Schlusslicht Osnabrück und Wehen Wiesbaden – beides Aufsteiger – gab es jeweils nur ein 1:1. Doch dann kam der ...

... 20. Januar 2024: In Kapitän Jackson Irvine (30) und Connor Metcalfe (24) fehlten Hürzeler zum Rückrunden-Start zwei absolute Leistungsträger im Mittelfeld. Das Duo ist mit Australiens Nationalmannschaft beim Asien-Cup im Einsatz. Doch der Doppel-Ausfall juckte die Kiez-Kicker offenbar überhaupt nicht. Souverän wurde der 1. FC Kaiserslautern beim 2:0-Erfolg in die Schranken gewiesen. Gleichzeitig gab’s die Tabellenführung zurück. Der Rückrunden-Auftakt dürfte Pauli daher viel Selbstvertrauen gegeben haben.

Unbesiegt: Neben Bundesliga-Primus Bayer Leverkusen ist Pauli in dieser Saison die einzige noch ungeschlagene Mannschaft im deutschen Profi-Fußball. Das gibt eine richtig breite Brust. Fortuna hingegen musste bereits fünf Niederlagen hinnehmen. Ein Blick auf die Jahrestabelle fördert derweil ebenfalls Beeindruckendes zutage: Von 34 Zweitliga-Spielen im Kalenderjahr 2023 hat Pauli nur zwei verloren. Dafür holten die Hamburger 21 Siege und elf Remis – Platz eins mit 74 Punkten. Dahinter folgen der HSV (63 Punkte) und Düsseldorf (62).

15: Eine große Stärke der Paulianer in dieser Saison ist ihre überragende Defensive. Die Hamburger stehen mit der gesamten Mannschaft ungemein kompakt, an den drei Abwehr-Recken Eric Smith (27), Hauke Wahl (29) und Karol Mets (30) in der Innenverteidigung ist zudem kaum ein Vorbeikommen. 15 Gegentore sind mit Abstand die wenigsten aller Zweitliga-Teams. Fürth (20) und der HSV (22) folgen dahinter, Fortuna (23) hat die viertbeste Defensive der Liga – allerdings satte acht Treffer mehr kassiert als Pauli.

18: Neun Tore, neun Assists – Marcel Hartel (28) ist der überragende Mann in der Pauli-Offensive. 18 Scorerpunkte sind ligaweit top. Da können nur die beiden HSV-Stars Robert Glatzel (30 – zwölf Tore/fünf Assists) und László Bénes (26 –neun/sieben) mithalten. Und: Auch Hartel ist blendend in die Rückrunde gestartet! Seine Bilanz gegen Lautern: Ein Tor, ein Assist. Fortunas bester Scorer ist übrigens Griechen-Trickser Christos Tzolis (21) mit acht Treffern und sechs Vorlagen.

Fakten, Statistiken, Trends – alles am Ende womöglich nur Schall und Rauch. Womöglich aber eben auch eine kleine Extra-Motivation für beide Teams in einem echten Kracher-Spiel. „Wir wollen die Ersten sein, die den FC St. Pauli schlagen“, hatte Thioune angekündigt. Ob das klappt, wird sich am Samstagabend zeigen.