Frauen-WMKritik an Gänsehaut-Szene mit Star-Spielerinnen: Finalistin hat klare Meinung

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus bei der Frauen-WM stand Schweden-Star Fridolina Rolfö nach dem 1:2 gegen Spanien ins Gesicht geschrieben. Eine Szene sorgte in der Heimat dennoch kurz für Verstimmung.

von Béla Csányi (bc)

Am Ende konnte auch Star-Spielerin Fridolina Rolfö (29) nicht mehr verhindern, dass Schwedens großer Traum vom Titel bei der Frauen-WM platzte.

Mit dem 1:2 gegen Spanien verpasste der Vizeweltmeister von 2003 am Dienstag (15. August 2023) sein zweites Finale und wird die neunte Endrunde zum vierten Mal mit dem Spiel um Platz drei abschließen. Doch für kaum eine Spielerin war das so schmerzhaft wie für Rolfö.

Frauen-WM: Der Titel-Traum von Fridolina Rolfö ist geplatzt

In Tränen aufgelöst beobachtete die frühere Bundesliga-Stürmerin, wie etliche ihrer engen Freundinnen ausgelassen jubelten und ihrerseits noch auf dem Rasen des Eden Park in Auckland weinten – vor Freude!

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Rolfö steht seit 2021 beim FC Barcelona unter Vertrag, der den Grundstock des spanischen Nationalteams stellt. Beim Erfolgs-Klub aus Katalonien fühlt sich das Nordlicht pudelwohl, mit vielen Gegnerinnen vom Dienstag verbindet sie weit mehr als nur ein professionelles Verhältnis als Teamkollegin.

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Und während neun von Barca abgestellte Spanierinnen nach Meisterschaft und CL-Sieg vor dem nächsten Titel stehen, bleibt Rolfö nur noch die Chance auf Bronze. Trost gab es nach Spielschluss immerhin von großen Teilen des Spanien-Kaders: Immer wieder wurde die unterlegene Vereins-Kollegin geherzt und aufbauend in den Arm genommen.

Besonders das Aufeinandertreffen mit einer Gegnerin blieb in Erinnerung – und fiel durch die schnelle Verbreitung bei Social Media nicht nur Frauenfußball-Fans ins Auge. Hier gibt es einen kurzen Ausschnitt der Szene im TikTok-Video:

Mit Mittelfeldspielerin Aitana Bonmatí (25) tauschte Rolfö zunächst beim Gang Richtung Kabinen ihr Trikot, das anschließende Gespräch konnte ihr sogar schon wieder ein Lachen abringen. Beim Posieren für Fotografen hüpfte Aitana der Schwedin – in deren Trikot – sogar noch auf den Arm, auf den Abzügen sind beide mit einem breiten Grinsen zu sehen. Gänsehaut-Szenen und ein Musterbeispiel für Fairplay.

Obwohl die harmonischen Eindrücke es wohl in jeden WM-Rückblick schaffen dürften, gefiel in Rolfös Heimat nicht allen der Anblick der gerade geschlagenen Nationalheldin mit fröhlichem Gesichtsausdruck. Im Frust über den erneut verpassten Titel gab es in den sozialen Netzwerken auch kritische Kommentare gegen die Stürmerin.

Aitana Bonmatí wirbt für Nachsicht mit Fridolina Rolfö

Schnellen Zuspruch gab es von Aitana Bonmatí, die noch im Kabinengang klar und deutlich erklärte: „Auf dem Foto sieht sie glücklich aus, aber sie war nicht zufrieden, sondern traurig. Sie trägt keine Schuld, sie hat viel geweint und ich habe ihr beigestanden.“

Aitana forderte die schwedische Öffentlichkeit daher auf: „Bringt sie dafür nicht um! Sie ist ein absoluter Profi, eine feine Person, und das Foto haben wir gemacht, weil wir Freundinnen sind.“

Immerhin: Unter einem Foto auf Rolfös Instagram-Account, das die Schwedin ernüchtert am Boden sitzend zeigt und mit dem Symbol eines gebrochenen Herzens unterschrieben ist, gab es reichlich Zuspruch und Aufmunterung für Rolfö. Weit über Tausend Menschen likten außerdem den Kommentar von Bonmatí, die kurz und bündig schrieb: „Die Beste“.