Dem Antrag des SC Freiburg auf eine Wiederholung der Frauen-Bundesligapartie gegen Bayer Leverkusen wurde stattgegeben. Grund für die Forderung nach einer erneuten Austragung war ein Leverkusener Elfmeter in der 88. Spielminute.
Chaos hat KonsequenzenFrauen-Bundesligaspiel zwischen Freiburg und Leverkusen wird wiederholt
Das Spiel der Frauenfußball-Bundesliga zwischen dem SC Freiburg und Bayer Leverkusen muss wiederholt werden. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gab dem Einspruch der Breisgauerinnen gegen die Wertung der Partie vom ersten Spieltag (2:3) statt.
Der SC hatte einen Regelverstoß von Schiedsrichterin Theresa Hug (Schramberg) bei der Wiederholung von Leverkusens Elfmeter durch Kristin Kögel zum Endstand (88.) moniert. Dem folgte das Sportgericht bei seinem Urteil im schriftlichen Verfahren am Donnerstag.
Nicht die erste Neuansetzung in der DFB-Geschichte
„Der Strafstoß wurde über das Tor geschossen. Die Schiedsrichterin erhielt jedoch von Ihrer Assistentin das Signal, dass sich die Freiburger Torhüterin vor der Ausführung des Strafstoßes von der Torlinie bewegt habe und entschied daraufhin, dass der Strafstoß wiederholt werden müsse“, schrieb der DFB in seiner Erklärung.
Darüber hinaus hieß es: „Der erneute Strafstoß wurde zum 2:3-Endstand verwandelt. Nach Fußball-Regel 14 Ziffer 2 ist, wenn die Torhüterin bei der Ausführung des Strafstoßes ein Vergehen begeht und der Ball – wie vorliegend – das Tor verfehlt, der Strafstoß nur dann zu wiederholen, ‚wenn das Vergehen des Torhüters den Schützen eindeutig beeinträchtigt hat‘. Nach Überzeugung des Sportgerichtes wurde in dem vorliegenden Fall diese Regel missachtet.“
Bayer Leverkusen hat am Freitag allerdings Einspruch gegen die Neuansetzung des Spiels beim SC Freiburg eingelegt. Einen Tag nach dem Urteil ging der Klub fristgerecht in Berufung. Das Sportgericht wird nun über das weitere Prozedere entscheiden.
In seiner Geschichte ließ der DFB bereits mehrfach Spiele wiederholen, wobei sich die Auslöser für die erneuten Ansetzungen stark voneinander unterschieden. So wurde beispielsweise die Zweitligapartie der Männer zwischen Schalke 04 und Rot-Weiß Essen am 27. Mai 1984 abgebrochen, da immer wieder Fans der bereits aufgestiegenen „Knappen“ das Spielfeld stürmten.
Ein häufigerer Grund für Spielneuansetzung war das Wetter. So wurden zwischen 1967 und 1972 drei Partien wegen starkem Nebel ausgesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt erneut angepfiffen. Auch im Jahr 2008 waren es die meteorologischen Gegebenheiten, die den Schiedsrichter dazu zwangen, eine Partie zwischen Nürnberg und Wolfsburg abzubrechen. Ein starker Platzregen machte Fußballspielen unmöglich.
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Des Weiteren wurden auch immer wieder Spiele abgebrochen, wenn Spieler wegen Wurfgeschossen den Rasen verlassen mussten. So wurde beispielsweise Gladbachs Christian Hochstätter 1988 in Karlsruhe von einem Feuerzeug getroffen. Fünf Jahre später flog eine Kastanie auf den späteren Weltklasse-Torwart Oliver Kahn und sorgte ebenfalls für eine Neuansetzung. (sid)