Das Frauenfußball-Jahr 2023 hält gleich mehrere Highlights bereit, gekrönt von der WM im Sommer. Was erwartet Fans bei der Endrunde in Down Under und was ist sonst noch wichtig?
Frauenfußball-KolumneKampf um die CL – und WM als Krönung: Das ist 2023 wichtig
Mit 2022 ist ein ereignisreiches Jahr für den Fußball der Frauen zu Ende gegangen. Die Europameisterschaft in England, bei der das DFB-Team den zweiten Platz erreichte, wurde zu einem regelrechten Katalysator.
Das Turnier setzte ungeahnte Kräfte um den Frauen-Sport frei. Diese führen zu einem optimistischen Blick auf das Jahr 2023.
Frauen-Bundesliga: VfL Wolfsburg ist dem Rest enteilt
Noch sind die Teams der Frauen-Bundesliga, die am 3. Februar in die nächste Runde geht, in der Winterpause. Kurz vor der Rückrunde führt der VfL Wolfsburg die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung an. Es ist nur schwer vorstellbar, dass sich das Team aus der Autostadt diesen Vorteil nehmen lässt.
Umso interessanter dürfte dagegen der Kampf um Tabellenplatz drei werden. Er befähigt zur Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League. Neben Eintracht Frankfurt, aktuell auf dem begehrten Rang, ist auch die TSG Hoffenheim bemüht, wieder in Europa mitzumischen. Nach einer enttäuschenden Hinrunde steht dem Team aktuell ein Trainer-Wechsel ins Haus, ab Mitte März löst Stephan Lerch das Interims-Duo Nadine Rolser und Rico Weber ab.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Auch die Frauen des SC Freiburg trennen nur wenige Punkte von Platz drei. Das junge Team um Trainerin Teresa Merk spielt aufregenden Offensivfußball, der Lust auf mehr macht. Jedoch ist es fraglich, wie sich die Mannschaft, auch angesichts ihrer Defizite in der Abwehr, im europäischen Wettbewerb schlagen würde. Die SC-Frauen sind auf dem richtigen Weg, brauchen aber noch etwas Zeit.
Champions League: Noch zwei deutsche Teams vertreten
Zeit wird es im Februar auch für die Auslosung der Champions League-Viertelfinals. Mit Wolfsburg und Bayern haben es zwei deutsche Teams unter die besten Acht Europas geschafft. In der K.O.-Phase könnten sie kurioserweise aufeinandertreffen. Ein mögliches Los wären aber auch starke Gegnerinnen aus England oder Frankreich.
Im selben Monat geht es zudem für die Nationalmannschaft weiter. Für sie steht in Duisburg ein wahres Kracher-Duell an. Es geht gegen niemand geringeren als Schweden, ein Team, das trotz einer enttäuschenden Leistung bei der EM im letzten Jahr keinesfalls zu unterschätzen ist. Viele der Spielerinnen können zwei olympische Silbermedaillen, sowie einen dritten Platz bei der WM 2019 vorweisen.
Die Begegnung Deutschland gegen Schweden ist ein der großen Rivalitäten im Fußball der Frauen. Schon mehrfach trafen beide Teams in wichtigen Endspielen aufeinander. Das Spiel in Duisburg ist ein Härtetest von zentraler Bedeutung, denn im Sommer 2023 steht die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland an. Für die Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg bleibt nicht allzu viel Zeit für die Vorbereitung auf das Turnier.
Alina Ruprecht ist freie Autorin bei EXPRESS.de und kümmert sich in ihren Kolumnen um das Thema Frauenfußball. Sie ist Mitglied von FRÜF – Frauen reden über Fußball.
Doch vor der großen Reise nach Down Under wird neben der Meisterschaft auch der Kampf um den DFB-Pokal entschieden. Im Mai steigt das große Finale in Köln. Der VfL Wolfsburg könnte zum neunten Mal in Folge den Titel holen. Das Team hat alles, was es braucht, um seine Siegesserie bis in Sommer, und darüber hinaus fortsetzen zu können.
WM 2023 als Krönung des Frauenfußball-Jahres 2023
Der große Höhepunkt des Fußballjahres 2023 ist jedoch ohne Zweifel die WM. Deutschland ist, beflügelt von der Europameisterschaft im letzten Jahr, zurück im Kreis der Favoriten. Zuletzt wurden die DFB-Frauen 2007 Weltmeisterinnen, die Zeit danach war kaum von Erfolg geprägt. Die WM in Australien bietet eine große Chance, das gestiegene Interesse am Fußball der Frauen nachhaltig zu zementieren. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Mit der Bundesliga-Saison 2023/24 beginnt auch eine neue Ära, was die Übertragung der Spiele betrifft. Zusätzlich zu Magenta Sport wird dann auch DAZN alle Spiele live zeigen. Auch im Free-TV werden mehr Partien zu sehen sein, jedoch werden einige von ihnen montags stattfinden. Der neue Fernseh-Deal bringt Licht und Schatten mit sich.
Der Wandel, sowie der Umbruch im Fußball der Frauen werden im Jahr 2023 weiter voranschreiten. Es lohnt sich mehr denn je, die Spiele zu verfolgen und die Teams zu unterstützen.