„Wenn es zu viel ist...“Wegen Hass im Netz: Nationalspieler zieht drastische Konsequenzen

Benjamin Henrichs, Leroy Sané, Niklas Süle beim Länderspiel zwischen Deutschland und England am 7. Juni 2022.

Die Nationalspieler Benjamin Henrichs, Leroy Sané, Niklas Süle auf der Bank beim Länderspiel zwischen Deutschland und England am 7. Juni 2022.

Leipzig-Star Benny Henrichs hat Anzeige gegen die Verfasser mehrerer Hetznachrichten im Internet erstattet. Der Nationalspieler wehrt sich damit gegen rassistische und antisemitische Beleidigungen gegen seine Person.

Fußballerisch lief es zuletzt gut für Benny Henrichs. Unter Trainer Marco Rose (46) hat sich der Ex-Leverkusener im Team von RB Leipzig fest gespielt und war zuletzt sogar, wie beispielsweise im DFB-Pokal-Halbfinale gegen SC Freiburg, seine Torgefahr unter Beweis stellen können.

Zuletzt sorgte der 26-Jährige allerdings anderweitig für Gesprächsstoff. Mit einem mutigen Video ging er an die Öffentlichkeit und zeigte seinen Followerinnen und Followern die Hassnachrichten, die ihn nach dem turbulenten Pokalspiel erreichten.

Henrichs wehrt sich öffentlich gegen Hass

Nationalspieler Benjamin Henrichs hat aufgrund von Hassnachrichten gegen ihn nach eigener Aussage diverse Anzeigen erstattet.

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„Nicht gegen jeden. Es gibt ein gewisses Maß, wo man sagt, das kommt halt mit dem Fußball. Aber wenn es zu viel ist...“, sagte der Profi von RB Leipzig in einem Interview des YouTubers Bilal Kamarieh (26).

„Es war das erste Mal, wo ich sage, es hat mich hart getroffen. Weniger die Nachrichten, sondern die Sprachnachrichten, wenn man merkt, es sind Menschen dahinter und nicht nur Fake-Profile.“ Man könne nicht jeden anzeigen, dann wäre man damit jeden Tag beschäftigt.

Nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund Anfang April war Henrichs rassistisch und antisemitisch beleidigt worden und hatte die Nachrichten an ihn teilweise veröffentlicht.

Dem Abwehrspieler, dessen Vater aus Deutschland und Mutter aus Ghana kommen, wurden zudem Verletzungen gewünscht. Henrichs hatte sich damals rechtliche Schritte vorbehalten.

Zuletzt hatte Henrichs nach dem Sieg in Freiburg wieder eine Hassnachricht erhalten. Nach eigenen Angaben machte der 26-Jährige den Absender ausfindig und stellte dessen Vater zur Rede.

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Dieser habe sich bei Henrichs für seinen minderjährigen Sohn entschuldigt. Daraufhin rief der laut Henrichs 16 Jahre alte Sohn den RB-Profi selbst an und entschuldigte sich ebenfalls.

Henrichs hatte sich in der näheren Vergangenheit mehrfach klar in der Öffentlichkeit gegen jede Art von Hass und Diskriminierung positioniert. Dabei nutzte der Nationalspieler seine Reichweite für die Bekanntmachung der Hassnachrichten. (dpa/kma)