Lachnummer am Deadline-Day – der in letzter Sekunde geplatzte Isco-Transfer zu Union Berlin sorgt bei den Fans für Verwunderung, Spott und Hohn.
Isco-Wechsel geplatztFans mit Hohn & Spott: Erinnerungen an FC Köln – Union-Boss Ruhnert mit neuen Details
Er war schon in Berlin. Er bestand schon den Medizincheck. Er hatte den unterschriftsreifen Vertrag schon vor Augen. Der Stift lag schon parat. Doch dann kam alles ganz anders.
Der spanische Star-Spielmacher Isco (30) kommt doch nicht zu Union Berlin. Und die Kommunikation beider Parteien lässt objektive Betrachter ratlos zurück. Wer hat den nun Schuld am peinlichen Scheitern?
Isco-Deal zu Union Berlin geplatzt: Wer hat Schuld?
Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert (51) sagte am Dienstagnachmittag (31. Januar 2023) kurz vor Schließung des Transferfensters: „Wir hätten Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Vereinbarungen überschritten, deshalb kommt der Transfer nicht zustande.“
Am anderen Ende des Verhandlungstischs saß Star-Berater Jorge Mendes (57) von der Agentur Gestifute. Von der Seite heißt es laut „Bild“: „Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststellen, dass unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen.“ Jeder schiebt die Schuld auf den anderen.
Es gibt Gerüchte, dass es daran gelegen haben könnte, dass die spanische Seite im Vorfeld wie üblich von Netto-Beträgen ausging, während Union von einem Bruttogehalt sprach.
Ruhnert gab am Abend vor dem Pokal-Achtelfinale gegen Wolfsburg noch ein paar Details preis. Er sagte bei Sky: „Bevor man einen Medizincheck durchführt, hat man alle Dinge besprochen. Alle Dinge waren für uns klar und ausgetauscht, dann wurden nochmal Änderungen gewünscht am Vertrag. Wir als Verein haben aber gesagt, dass das Paket so wie es ist, machbar ist. Als die Änderungen da waren, haben wir gesagt: Das geht so nicht. Wir lassen uns nicht darauf ein, irgendwelche Dinge zu tun, die nicht zu uns passen. Der Spieler tut mir an der Stelle natürlich leid. Aber ausverhandelte Dinge sind ausverhandelte Dinge. Wir bleiben bei unserer Philosophie.“
Isco wurde von Union noch verabschiedet, Ruhnert sagte: „Am Ende muss der Spieler entscheiden. Er war wahrscheinlich von anderen Voraussetzungen ausgegangen. Und deswegen tut es mir leid, dass er hier hin musste und hier war. Das ist auch der Grund, warum wir nie Verträge verkünden, bevor sie nicht unterschrieben sind.“
Eigentlich hätte der Star, der mit Real Madrid fünfmal die Champions League gewann, Unions bisher größter Coup der Vereinsgeschichte werden sollen – ausgestattet mit einem Vertrag bis 2024. Was bleibt, ist ein Scherbenhaufen und jede Menge Hohn und Spott von den Fans.Reaktionen auf Twitter sehen Sie hier:
Ein Anhänger twittert: „In letzter Sekunde doch noch erkannt, dass es sich nicht um einen Hauptstadtclub handelt wie in Paris, Madrid oder London...“ Andere vermuten, dass Union nun zurück auf eine Stufe mit Hertha rutschen könnte: „Wird Union nach dem Isco-Debakel jetzt auch ein Hauptstadt-Chaos-Club?“ Es gibt unter der Reaktionen auch Fragen, wo denn die Kameras bleiben und wann alles als großer Gag aufgedeckt wird: „Herzlich willkommen bei Verstehen sie Spaß.“
Ein Fan kann sich jedenfalls genau vorstellen, wie die Szenerie am Verhandlungstisch abgelaufen sein muss: „Gestern: ‚Du, der verdient dann 1,5 Mio, ok?‘ - ‚Passt, machen wir‘ – Heute: ‚Bis Saisonende, schon klar, oder?‘ - Jorge Mendes hat die Gruppe verlassen.“
Da werden bei einigen auch Erinnerungen wach an frühere Transfermissgeschicke. 2011 scheiterte der Wechsel von Eric Maxim Choupo-Moting (33) vom Hamburger SV zum 1. FC Köln, weil das Vertragspapier nicht rechtzeitig vor dem Ende des Transferfensters übermittelt werden konnte. Ein Fan meint nun zum Fall Isco: „Ist ja fast noch witziger als ein nicht funktionierendes Faxgerät.“
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Es gibt aber auch Anhänger, die noch nicht aufgeben wollten: „Ich hab noch ’nen Tankgutschein für Isco.“
Union Berlin kontert Kommentar von RB Leipzig
Eine Spitze von Liga-Konkurrent RB Leipzig konterte Union Berlin schlagfertig. RB twitterte hämisch Richtung Union nach dem geplatzten Wechsel: „Isco?“ Union stellte die Gegenfrage: „Tradition?“ - der Konter hat gesessen.
Fakt ist: Nach diesem Transfer-Theater bleiben auf Unioner Seite und der Isco-Partei fast nur Verlierer zurück. Schade eigentlich, es hätte für alle eine unfassbar gute Nummer werden können. Jetzt ist es leider nur eine Lachnummer.