Kanada ist nach einer 0:4-Niederlage gegen Australien aus der WM ausgeschieden. Bei einer Spielerin entlud sich der Frust schon während des Spiels.
„Ekelhaftes Mundwerk“Kanadierin beleidigt gegnerischen Trainer – und alle können es hören
Der Frust war verständlich – und für alle gut hörbar! Mit einer 0:4-Niederlage gegen Co-Gastgeber Australien hat sich Kanada von der WM verabschiedet.
Eine herbe Enttäuschung für die Olympiasiegerinnen, die mit großen Ambitionen ins Turnier gegangen waren. Doch im letzten Gruppenspiel ließen sie sich von den „Matildas“ klar den Schneid abkaufen.
Nicht jugendfrei: Kanada-Spielerin pflaumt Australien-Trainer an
Spielerisch hatten die Kanadierinnen am Dienstag (31. Juli 2023) nichts entgegenzusetzen. Dafür ging es in einigen (Verbal)-Duellen hoch her.
So auch in der 65. Minute. Kanada lag zu diesem Zeitpunkt schon 0:3 zurück. Nach einem Zweikampf zwischen Allysha Chapman (34) und Doppel-Torschützin Hayley Raso (28) krümmte sich die Australierin vor Schmerzen am Boden, musste behandelt werden.
Für das Einsteigen gab's ein paar Worte von der australischen Bank. Australien-Coach Tony Gustavsson (49) war mit der Zweikampfführung der Kanadierin offenbar nicht einverstanden.
Doch Chapman hatte eine ganz andere Sichtweise. In nicht jugendfreier Sprache brüllte sie zurück: „Sie ist verdammt nochmal in mich reingesprungen, du Arsch!“ Da ein Außenmikrofon ganz in der Nähe stand, war ihr verbaler Ausbruch auch für die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer deutlich vernehmbar – und löste gespaltene Reaktionen aus.
Ein Twitter-Video der Szene seht ihr hier (mit Ton gucken!):
Viele neutrale Fans reagierten eher belustigt auf die Szene. „Wer will den Spruch auf einem T-Shirt?“, fragte ein Twitter-User. „Aus kanadischer Sicht das Highlight des Spiels“, meinte ein anderer.
Ganz anders die Stimmung in Australien. „Allysha Chapmans verdorbenes Mundwerk und ihre Bösartigkeit machen mich krank“, twitterte ein Fan der „Matildas“. „Ekelhaftes Mundwerk. Was für eine schreckliche Unsportlichkeit von Kanada nach diesem Tackling an Raso“, schrieb ein anderer.
Raso konnte nach dem Zweikampf weiterspielen, wurde zehn Minuten später offenbar aus rein taktischen Gründen ausgewechselt. „Wir sind super happy“, sagte sie nach dem Spiel in einem TV-Interview. „Vor meiner Familie und diesem tollen Publikum zu treffen, ist etwas ganz Besonderes.“
Tränen gab es dagegen bei den Kanadierinnen, die mit vier Punkten überraschend erstmals seit 2011 in der Vorrunde scheiterten. Die WM-Karriere von Torjägerin Christine Sinclair endet damit im Alter von 40 Jahren bitter. „Die Realität hat uns eingeholt, aber man muss Australien zugutehalten, dass sie die bessere Mannschaft waren“, sagte Trainerin Bev Priestman (37): „Fußball ist grausam, es war nicht unsere Nacht und das war's.“