Drei Erstliga-Vertreter – drei frühe Gegentore: Der Auftakt in den DFB-Pokal endete für die Bundesligisten mit einem bösen Erwachen. Alle drei zogen am Ende aber noch den Kopf aus der Schlinge.
Sensations-Start im DFB-PokalBlitz-Start für drei Außenseiter – Bundesliga-Klubs bangen bis zum Schluss
von Béla Csányi (bc)
Was für ein Start in die neue Saison im DFB-Pokal! Gerade mal 15 Minuten war die neue Spielzeit im Traditions-Wettbewerb alt, da zeigte sich schon wieder: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.
Drei Spiele standen am Freitag (16. August 2024) ab 18 Uhr auf dem Programm, in allen drei Spielen führten in der Anfangsphase jeweils die Außenseiter. Wer die Sky-Konferenz mit dem frühen Dreierpack verfolgte, bekam die Tore in direkter Folge (zweimal elfte Minute, einmal 14. Minute) serviert.
DFB-Pokal: Bundesligisten korrigieren Horror-Start
Würzburger Kickers - TSG Hoffenheim: Beim Regionalligisten gab Gäste-Trainer Pellegrino Matarazzo seinem Ersatzkeeper Luca Philipp (23) den Vorzug vor Nationalkeeper Oliver Baumann (34), doch der junge Keeper trat bei einem Rückpass daneben, schlug mit dem Fuß am Ball vorbei – Enes Küc (27) war zur Stelle und staubte mühelos ab.
Wehen Wiesbaden - Mainz 05: Im Lokalduell mussten die Fans ebenfalls nicht lange auf den ersten Treffer warten. Nach starker Anfangsphase des Favoriten schlug Tarik Gözüsirin (23) eiskalt für Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden zu, stellte den zu diesem Zeitpunkt noch recht knappen Spielverlauf auf den Kopf.
Hallescher FC - FC St. Pauli: Katastrophaler Saison-Auftakt für den Bundesliga-Aufsteiger. Beim Drittliga-Absteiger aus Halle nahm sich Pauli-Keeper Nikola Vasilj (28) offenbar ein Vorbild an Hoffenheim-Goalie Philipp, verdribbelte sich und schenkte den Ball in einer Slapstick-Einlage an Cyrill Akono (24) her, der energisch nachsetzte und den Ball letztlich über die Linie stocherte.
Für alle drei Bundesligisten ging es bei der Premiere im DFB-Pokal dann sogar in die Verlängerung. St. Pauli glich erst in der Nachspielzeit zum 2:2 in Halle aus, Mainz und Hoffenheim waren bereits deutlich früher zum 1:1-Ausgleich gekommen. In die Extra-Schicht mussten letztlich aber alle!
Pauli und Mainz retteten sich dann immerhin vor dem Elfmeterschießen, während Hoffenheim bis ganz zum Schluss zittern musste. Erst vom Punkt schaltete die TSG den Viertligisten aus Würzburg letztlich aus, kam so noch mal mit einem blauen Auge davon.
Die ersten Eindrücke der Bundesliga-Vertreter weckten direkt mal wieder böse Erinnerungen: In der vergangene Spielzeit erlebte das Fußball-Oberhaus ein Horror-Jahr: Mit dem späteren Gewinner Bayer Leverkusen schaffte es nur ein Erstligist ins Halbfinale, schon im Viertelfinale waren es nur drei Klubs gewesen.
Rekord-Pokalsieger Bayern München hatte sich in der 2. Runde bei Drittligist 1. FC Saarbrücken blamiert, RB Leipzig (0:1 beim VfL Wolfsburg) scheiterte als Titelverteidiger ebenfalls schon im Sechzehntelfinale.