Toni Kroos wünscht sich im Idealfall sieben Spiele bei der Heim-EM. Nach dem Triumph in der Champions League kann er seine große Karriere nun endgültig krönen.
„Wäre fast schon zu kitschig“Kroos verspürt noch Titel-Hunger – Top-Star mit kritischen Worten vor EM-Start
Die Spannung vor dem deutschen EM-Auftakt gegen Schottland steigt. Am Freitag (14. Juni 2024) soll ab 21 Uhr (ZDF und MagentaTV) in der Allianz-Arena in München die Initialzündung für ein erfolgreiches Heimturnier erfolgen.
„Ein Heimturnier ist noch mal spezieller. Wir haben eine große Verantwortung für die Stimmung im Land in den nächsten Wochen“, sagte Toni Kroos (34) am Dienstag. „Im Wissen dieses Drucks müssen wir versuchen, das Ganze auch zu genießen. Wir sind privilegiert, solch ein Heimturnier zu spielen“.
Toni Kroos: „Haben Verantwortung für die Stimmung in diesem Land“
2016 gewann die DFB-Elf letztmals ein Turnier-Eröffnungsspiel. „Wir haben nach den letzten Turnieren auf jeden Fall etwas gutzumachen und wissen, wie wichtig es ist, auch für die Stimmung im Land, gut in die EM zu starten“, sagte der Königsklassen-Sieger. „Es ist unser Ziel, dass wir wieder etwas auslösen wie 2006“.
So früh wie wohl lange nicht mehr sind alle Fragezeichen in Sachen Aufstellung beseitigt. Julian Nagelsmann (36) ändert trotz der müden Vorstellung in der Generalprobe gegen Griechenland nichts an der Startelf.
Auch wenn der Bundestrainer in Mönchengladbach noch behauptet hatte, dass die Startformation „nicht in Stein gemeißelt“ sei, bleibt er seinem Konzept treu. Drei Akteure zählt er derzeit noch zur sogenannten „Start-13“. Leroy Sané ist erste Option für die Offensivreihe, Pascal Groß könnte bei Bedarf Robert Andrich ersetzen, und Niclas Füllkrug hängt Kai Havertz im Nacken. Aber vorerst bleibt allen drei der Platz auf der Bank.
Das Personal steht schon seit Wochen, inhaltlich ist aber noch Luft nach oben, wie auch zuletzt der Test gegen Griechenland gezeigt hat. „Die Qualität im Kader kann einen positiv stimmen. Man sieht aber auch, dass noch Raum für Verbesserungen da ist“, urteilte Routinier Kroos.
Eine weitere Warnung schob er direkt hinterher. „Wir sind mehr als gewarnt, weil das auch die Kategorie Gegner ist, mit der sich die Nationalmannschaft zuletzt sehr schwergetan hat. Wenn wir wieder so in einen Konter laufen, kann das Turnier auch sofort vorbei sein. Wir müssen noch einen Tick konstanter werden“.
Kroos war im März in die DFB-Auswahl zurückgekehrt und wird seine Profi-Karriere nach dem Turnier beenden. Gegen Schottland steht in München das erste von maximal noch sieben Fußballspielen an. Ein großer Titel fehlt ihm noch in der Sammlung. „Natürlich bin ich hungrig, ich habe Lust auf Erfolg“, sagte er. „Wenn ich die Idee und die Fantasie, den EM-Titel zu gewinnen, nicht hätte, hätte ich die Entscheidung nicht getroffen.“
Toni Kroos: Kinder kommen zum EM-Auftakt ins Münchner Stadion
Weltmeister, sechsmal Champions-League-Sieger, dreimal Deutscher Meister, viermal spanischer Meister – jetzt zur Krönung auch noch Europameister? „Das Ende wäre fast schon zu kitschig, aber ich würde es nehmen“, muss der mit 34 Titeln erfolgreichste deutsche Fußballer grinsend einräumen.
Seine Familie will beim Karriere-Endspurt auf jeden Fall mitfeiern. „Die Kinder werden logischerweise da sein, am Freitag. Leider sind sie auch etwas erfolgsverwöhnt, daher gehen sie natürlich klar davon aus, dass wir den Titel holen. Alles andere wird schwer akzeptiert“, gestand der ehemalige Real-Madrid-Profi.