Klare Haltung im Doppelpass. Bei der Aufarbeitung des Bundesliga-Klassikers zwischen Borussia Dortmund und Bayern München sprachen Felix Magath und Stefan Effenberg mit einer Stimme.
„Kann das Fußballspielen einstellen“Debatte nach Bundesliga-Gipfel: Magath-Ansage im „Doppelpass“
von Béla Csányi (bc)
Der 111. Bundesliga-Klassiker war am Ende keiner für die Geschichtsbücher. Das 1:1 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München bot am Samstag (30. November 2024) kurzweilige Unterhaltung, viel mehr aber auch nicht.
Selbst an großen Aufregern mangelte es im Spiel. Der kleine Schubser von Julian Ryerson (27) gegen Vincent Kompany (38) hier, die Dortmunder Proteste über das Ausgleichstor von Jamal Musiala (21) dort. Über den Vorlauf zum Bayern-Tor ließ sich immerhin diskutieren, so auch im „Doppelpass“ am Sonntag auf Sport1.
Felix Magath und Stefan Effenberg einer Meinung im „Doppelpass“
Die große Frage drehte sich darum, ob Schiedsrichter Sven Jablonski (34) im Vorlauf des Kopfball-Treffers hätte abpfeifen müssen, weil Niklas Süle (29) nach einem Gesichts-Treffer in der Freistoß-Mauer angeschlagen am Boden lag. BVB-Trainer Nuri Sahin (36) hätte sich beispielsweise einen Pfiff aus reiner Vorsicht gewünscht, wie er nach Abpfiff verriet.
Allzu viel Zustimmung gab es für diese Haltung im „Doppelpass“ aber nicht. Stefan Effenberg (56), stellte klar, dass er eine Unterbrechung durch Jablonski „überhaupt nicht verstanden“ hätte: „Er hat vollkommen richtig entschieden!“
Außerdem war sich der ehemalige Bayern-Kapitän sicher, dass die Dortmunder es in umgekehrter Konstellation „nicht anders gemacht“, also wie teils von Fans gefordert, den Ball aus Fairplay-Gründen ins Aus gespielt hätten. Dies hätte Süle in der Szene vom Samstag einen schnellen Check durch die BVB-Ärzte eingeräumt, den vielversprechenden Angriff aber abrupt beendet.
Der Argumentation schloss sich auch Felix Magath (71) an, der umgehend betonte: „Ich bin selbstverständlich der Meinung von Stefan.“ Weiter sagte der langjährige Bundesliga-Trainer: „Es gibt überhaupt keinen Anlass, abzupfeifen.“
Alleine für den grundsätzlichen Spielfluss sei eine solche Linie auch wichtig. „Der Nachteil wäre, dass viele Spieler, die irgendwo berührt werden, liegenbleiben. Wenn ich jedes Mal abpfeife, wenn ein Spieler fällt, dann kann ich ja das Fußballspielen einstellen.“
Auch wenn im Dortmunder Lager auf dem Rasen und den Tribünen anfänglich Frust über die stumm gebliebene Pfeife herrschte, dürfte der Jablonski-Entscheid nach abgeklungenem Eifer des Gefechts durchaus auch verständnisvoll aufgenommen worden sein.