Mario Basler ist der Mann für die groben Sprüche. Viele schätzen seine direkte Art. In seinem Podcast zieht der Europameister von 1996 wieder vom Leder. Diesmal trifft es die Hertha. Aber auch Schalke kriegt sein Fett weg.
„Unterste Schublade“Basler ätzt gegen Hertha-Verantwortlichen und kündigt Comeback an
In seinem wöchentlich erscheinenden Spotify-Podcast „Basler ballert“ ordnet der ehemalige Profi Mario Basler (54) die Geschehnisse im Fußball regelmäßig ein. Auf seine unnachahmliche Art gab es am 15. Mai 2023 erneut ein Sprüche-Feuerwerk vom Kult-Kicker.
Besonders hart traf es dabei den Hauptstadtklub. Die Hertha findet sich nach einer desaströsen Vorstellung gegen stark aufspielende Kölner (2:5) auf Rang 18 wieder. Die Chancen auf einen direkten Klassenerhalt sind nur noch rechnerisch möglich.
Hertha: Verhalten Bobic gegenüber „unterste Schublade“
Kritik übt Basler vor allen Dingen an den Verantwortlichen. Allen voran Andreas „Zecke“ Neuendorf (48) kriegt sein Fett weg: „Ich finde es sehr dramatisch, dass ein ehemaliger Spieler wie Zecke Neuendorf in der Öffentlichkeit so über Fredi Bobic ablästert. Er macht Fredi Bobic für alles verantwortlich, warum sie in dieser Situation sind, warum sie in finanziellen Schwierigkeiten sind. Man muss doch bedenken, dass Fredi vor anderthalb Jahren nach Berlin gekommen ist.“
Neuendorf (48) ist seit Januar bei Hertha BSC Direktor der Akademie und des Lizenzspielerbereichs, er rechnete am Sonntag mit Bobic bei der Mitgliederversammlung der Hertha ab.
Dann wird’s sogar noch bissiger von Basler: „Ich finde es schade, wenn ein Zecke Neundorf, der auch fußballerisch begrenzt war, Dinge über Fredi Bobic sagt. Ich muss sagen, das ist unterste Schublade. Zecke soll sich um das Nachwuchs-Leistungszentrum kümmern und sollte sich keine Sorgen über Dinge machen, die er nicht weiß.“
Kein gutes Haar ließ „Super Mario“ an der schwachen Vorstellung der Hertha und der Schalker in München: „Man muss sagen, das war am Freitag in Köln ein Aufgeben der Hertha. Sie haben fünf Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz. Und es war für Schalke ganz, ganz bitter, jetzt die sechs Dinger in München zu kriegen. So könnte es am Ende für Schalke um die Tordifferenz gehen. Die sechs Dinger, die man jetzt bekommen hat, könnten für Schalke sehr bitter werden.“
Doch nicht nur zum Abstiegskampf bezog Basler Stellung, auch der Blick an die Spitze verleitet ihn zu der ein oder anderen Aussage. Besonders wenn es um die Bayern geht, ist Basler stets sehr wortgewaltig.
Zur Personalie Thomas Müller hat der Ex-Nationalspieler jedenfalls eine klare Meinung. Für ihn ist der Weltmeister von 2014 über den Zenit hinaus: „Thomas Müller ist der FC Bayern. Er wird auch nicht mehr wechseln. Das wäre das Dümmste, was man machen kann. Warum sollte er mit 35 Jahren den Verein wechseln? Das macht er auf gar keinen Fall. Ich denke, er muss sich damit abfinden, dass er in bestimmten Spielen nicht mehr spielt. Das ist auch nicht schlimm. Ich meine, das Alter schreitet einfach voran.“
Basler weiter: „Niemand hat mehr solche Angst vor Thomas Müller. Die Zeiten sind vorbei, man hat genauso wenig Angst mehr vor Reus oder Hummels. Müller hat viel für die Bayern getan, er wird die Bayern nicht verlassen, weil ich nicht wüsste, wohin er gehen sollte. Auch die Zeiten sind vorbei, Thomas Müller noch in seinem Alter zu kaufen“, erklärt Basler weiter.
Der elfmalige deutsche Meister Müller musste sich zuletzt immer häufiger mit kurzen Einsatzzeiten begnügen. Unter Trainer Thomas Tuchel kam er nur zweimal über die vollen 90 Minuten zum Einsatz. Ob Müller sich tatsächlich mit einem Bankplatz begnügt, wie Basler prognostiziert, darf bezweifelt werden.
Wer sich allerdings sicher nicht mit einem Bankplatz begnügt, ist Basler selber. Der 54-Jährige, der zurzeit den Landesligisten Türkgücü Osnabrück trainiert, will bald wieder selbst auf dem Rasen stehen.
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Im Podcast erklärte Basler exklusiv, dass er aufgrund diverser Ausfälle bei seinem Team selber als Innenverteidiger aushelfen möchte. Für 90 Minuten wird es wohl bei Basler nicht reichen. Ein paar Minütchen kann er seinen Jungs aber sicherlich nochmal aushelfen.
Was dem Sensationscomeback noch im Wege steht, ist wie so oft die Bürokratie. Basler hat noch keinen Spielerpass, ohne den geht in der Landesliga gar nichts. (kma)