Im Sport1-„Doppelpass“ war eine irre Szene aus der Bundesliga-Partie Frankfurt gegen Mainz Thema. Unter anderem äußerte sich Gast Oliver Kahn dazu und blickte auf einen ehemaligen Trainer zurück.
„Doppelpass“Oliver Kahn über irre Bundesliga-Szene: „Ich hätte die ganze Saison nicht mehr gespielt“
Dieses Spiel war die Definition eines rabenschwarzen Nachmittags für Eintracht Frankfurt. Gegen Mainz 05 gab es eine bittere 1:3-Pleite – bei rund 70 Minuten in Überzahl.
Der Horror begann aber schon bei Elf gegen Elf. In Minute 15 spielte SGE-Keeper Kaua Santos (21), der den kranken Kevin Trapp (34) vertrat, einen katastrophalen Pass auf Ellyes Skhiri (29).
Peter Neururer: „Das erkennt jeder Spieler in der Kreisklasse“
Der Sechser hatte viel Druck von Mainzer Gegenspielern und rechnete im ersten Moment nicht mit dem Zuspiel, kam deshalb nicht mehr so richtig hin. Der Ball flog im hohen Bogen Richtung eigenes Tor, prallte gegen die Latte und von Santos’ Arm ins Tor.
Diese Slapstick-Einlage war auch Thema im „Doppelpass“ auf Sport1 am Sonntag (22. Dezember 2024). „Wie kann ich als Torhüter auf die Idee kommen, den Ball in ein geschlossenes Zentrum zu spielen? Das erkennt mittlerweile von der Kreisklasse angefangen jeder Spieler. Deshalb muss ich da andere Lösungen haben“, kritisierte Ex-Bundesliga-Coach Peter Neururer (69) den jungen Frankfurter Keeper.
Perfekt zur Diskussion passte natürlich Oliver Kahn (55), der ebenfalls zu Gast war. Der ehemalige Welttorhüter sagte mit einem leichten Grinsen im Gesicht: „Wenn ich diesen Ball unter Giovanni Trapattoni gespielt hätte, dann hätte ich de facto die ganze Saison nicht mehr gespielt. Seine Idee damals – typisch italienisch – war immer: langer Ball und immer auf die zweiten Bälle gehen. Unfassbar, was der gemacht hat, wenn du einen mal normal angespielt hast.“
Kaua Santos hatte zudem auch beim zwischenzeitlichen 3:0 der Mainzer einen eher bescheidenen Moment, spielte den Ball zuvor in die Füße von FSV-Stürmer Nikolas Veratsching (21).
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Sport1-Experte Stefan Effenberg (56) nahm den jungen Brasilianer aber in Schutz: „Wir wollen jetzt nicht auf ihn draufhauen, er hat keinen Spielrhythmus.“ Trotzdem war für Effenberg klar: „Es war ein rabenschwarzer Tag für den Jungen. Tut mir leid für ihn.“
Kahn ist sich währenddessen sicher, dass Santos aus diesem Tag lernen wird: „Das sind auch wichtige Momente. Als ich beim Karlsruher SC angefangen habe, gab es zwischendrin auch solche Spiele. Jetzt musst du halt zeigen, dass du einer bist. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.“