Nach dem Tod von Uwe Seeler denkt Fußball-Deutschland über das passende Gedenken der HSV-Legende nach. Felix Magath hat dabei vor allem einen Schritt im Sinn.
„Alles andere wäre völlig daneben“Nach Tod von Uwe Seeler: Magath-Forderung an den HSV
Der Tod von Uwe Seeler (†85) war ein tragischer Tag in der Geschichte des deutschen Fußballs. Am Hamburger Volksparkstadion gedachte eine Abordnung des HSV am Freitag (22. Juli 2022) dem größten Helden der langen Vereinsgeschichte.
Vizepräsident Bernd Wehmeyer (70), Nachwuchs-Chef Horst Hrubesch (71), Trainer Tim Walter (46) und Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau (27) legten am überdimensionalen rechten Bronze-Fuß des einstigen Torjägers einen Kranz und einen blau-weißen Vereinsschal nieder. „Uwe Seeler ist nicht nur ein Stück HSV, sondern auch ein Stück Hamburger Geschichte“, sagte der langjährige HSV-Kapitän Hrubesch.
Heißt das Volksparkstadion bald Uwe-Seeler-Stadion?
Nun stellt sich die Frage: Wie wird man der Hamburger Legende als Andenken an seine Person überhaupt gerecht? Im Gespräch ist die Umbenennung des Volksparkstadions in Uwe-Seeler-Stadion. Das fordert auch Trainer-Legende Felix Magath (68).
„Ich gehe davon aus, dass das Stadion jetzt umbenannt wird. Alles andere wäre völlig daneben. Uwe Seeler gehört zu dieser Stadt, zu diesem Verein, zum deutschen Fußball. Das ist für mich zwangsläufig, dass das Volksparkstadion jetzt nach ihm benannt wird“, sagte der 68-Jährige am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Das sieht auch Klaus-Michael Kühne (85) so – und auf ihn kommt es dabei letztlich entscheidend an. Der HSV-Investor, der 15,21 Prozent der Anteile an der Fußball-AG hält sowie die Namensrechte am Volksparkstadion erneut in dieser Saison für geschätzte drei Millionen Euro erworben hat, ist aufgeschlossen für eine Umbenennung.
HSV-Investor Klaus-Michael Kühne: „Bin ich sofort dabei“
„Wenn man das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen will, bin ich sofort dabei, auch wenn der bisherige Traditionsname dann nicht mehr fortbestehen würde. Als Hamburger Idol und Denkmal hat Uwe Seeler die Benennung des HSV-Stadions nach seinem Namen vollkommen verdient“, sagte Kühne dem „Hamburger Abendblatt“.
Der 85 Jahre alte Logistik-Unternehmer hat zumeist etwas am HSV und dessen sportlicher Entwicklung auszusetzen. Vor dem Vereinsidol verbeugt er sich jedoch. „Uwe Seeler war ein ebenso herausragender Fußballspieler wie großartiger Mensch. Ich habe ihm in jüngeren Jahren oft zuschauen können und war bei dem denkwürdigen Fallrückziehertor gegen Westfalia Herne im Meisterschaftsjahr 1960 im Volksparkstadion dabei. Unglaublich und unvergesslich“, sagte Kühne.
Der Verkauf der Stadionrechte ist auch immer eine finanzielle Frage. Würde der seit langem defizitäre HSV im Zweifel ganz auf Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte im Interesse einer Würdigung seines Idols verzichten? Fragen, die im Moment der Trauer um die Fußballlegende nicht beantwortet werden können. (dpa, fr)