Bei Amazon Prime begeisterte Josephine Henning bereits als Expertin, nun gibt sie bei der Frauen-WM ihr Debüt im ZDF. Was viele nicht wissen: Ihr Herz schlägt nicht nur für den Fußball.
TV-Expertin bei der WMJosephine Henning – wie der FC ihr nach der Fußball-Karriere Glück brachte
Sie ist die Fachfrau im Team von Amazon Prime Video: Josephine Henning (33) analysiert gemeinsam mit Moderator Sebastian Hellmann (55) und den Experten Matthias Sammer (55) und Mario Gomez (38) die Spiele der Champions League.
Auch den ZDF-Verantwortlichen ist „Josie“, so ihr Spitzname, offensichtlich positiv aufgefallen. Der öffentlich-rechtliche Sender verpflichtete die Ex-Spielerin kurzerhand als Expertin für die Frauen-WM. Ihren ersten Einsatz hat Henning am Montag (24. Juli 2023) beim Auftakt des DFB-Teams. Gemeinsam mit Lena Kesting (29), ZDF-Moderatorin am DFB-Team-Quartier und am WM-Stadion, analysiert sie die Partie gegen Marokko. Im weiteren Verlauf des Turniers wird sie, wie ihre Kollegin Tabea Kemme (31), auch als Co-Kommentatorin im Einsatz sein.
TV-Expertin Henning: frühes Karriereende und eine zweite Leidenschaft
Henning hat als Fußballerin große Erfolge gefeiert, mit Turbine Potsdam und dem VfL Wolfsburg wurde sie deutsche Meisterin, gewann außerdem mit Potsdam, Wolfsburg und Olympique Lyon insgesamt viermal die Champions League. Mit dem DFB-Team wurde sie 2016 in Rio de Janeiro Olympiasiegerin und 2013 Europameisterin.
2018 beendete sie schon mit 28 ihre Karriere, weil der Körper nicht mehr wollte. Seit der Saison 2021/22 ist sie regelmäßig als Expertin für Amazon im Einsatz. Und für ihre Analysen bekommt sie viel Lob.
„Um Welten besser als die meisten Ex-Fußballer, die sonst den Experten mimen z.B. beim Doppelpass“, twitterte ein Zuschauer beim Gruppenspiel Dortmund gegen ManCity. „Josephine Henning macht echt ’nen tollen Job bei Amazon. 'Ne große Bereicherung für die Runde!“, twitterte ein anderer User im Februar.
Doch was viele Zuschauerinnen und Zuschauer nicht wissen: Hennings Herz schlägt nicht nur für den Fußball. Die frühere Abwehrspielerin ist auch Künstlerin. Parallel zu ihrer Karriere als Profifußballerin studierte Henning Grafik- und Interior-Design.
Und sie schafft es immer wieder, ihre beiden großen Leidenschaften zu verbinden. Nach ihrer Karriere als Fußballerin bezog sie in ihrer Heimatstadt Trier ein Atelier. „Es wäre schön, wenn ich meinen Lebensunterhalt als Künstlerin verdienen könnte“, sagte sie vor einigen Jahren.
Doch nicht nur in ihrem Atelier malt sie. Auch im Stadion schwingt Henning regelmäßig den Pinsel. „Matchpainting“ nennt sie das.
So war sie im Februar 2020, wenige Wochen vor dem ersten Corona-Lockdown, auch im Rhein-Energie-Stadion in Köln. Dabei sah sie nicht nur einen beeindruckenden 4:0-Sieg des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg (Sebastiaan Bornauw, John Cordoba, Kingsley Ehizibue und Ismail Jakobs waren damals die Torschützen), sondern brachte ihre Eindrücke noch während des Spiels auf die Leinwand.
Das Bild hat sie auf Instagram gepostet:
Ihr erstes verkauftes Gemälde aus der Matchpainting-Serie? Natürlich das Bild vom FC-Stadion! „First Original Matchpainting sold“, jubelte Henning im März 2020 und bedankte sich auf Instagram bei allen, die ihre Kunst unterstützen. Das Köln-Bild ging in limitierter Auflage auch in den Druck, auf josephinehenning.art ist es derzeit aber restlos ausverkauft.
In einem australischen Stadion hat Henning übrigens noch nicht live gemalt. Und dafür wird am Montag zwischen Analysen und Interviews auch keine Zeit bleiben ...