„Überhaupt nicht zu akzeptieren“Aus im Handball-Krimi: Deutschland-Auftritt entsetzt ARD-Experten

Andreas Wolff bei der Handball-WM.

War als einziger deutscher Spieler von Beginn an voll da: Torhüter Andreas Wolff am Mittwoch (29. Januar 2025) beim WM-Viertelfinale gegen Portugal.

Viertelfinal-Krimi mit dem schlechteren Ende für Deutschland bei der Handball-WM. Das Duell gegen Portugal entschied sich erst in den letzten Sekunden. Zuvor hatte Deutschland gerade vor der Pause enttäuscht.

von Béla Csányi  (bc)

Ohnmacht in Oslo! Die deutsche Handball-Nationalmannschaft streicht bei der WM die Segel, musste sich am Mittwoch (29. Januar 2025) in einem dramatischen Spiel durch ein 30:31 nach Verlängerung gegen Portugal vom Titel-Traum verabschieden.

Dass es gegen das Überraschungsteam des Turniers so lange dramatisch aussah, lag vor allem am ernüchternden Start der DHB-Auswahl. Die stand nach zehn Minuten bei gerade mal einem mageren Tor – indiskutable 17 Prozent Abschlussquote. Schon früh im Spiel wurde das ARD-Team bei der TV-Übertragung daher deutlich.

Deutschland gegen Portugal vor der Pause von der Rolle

Von Kommentator Florian Naß (56) auf den Fehlstart angesprochen, übte Ex-Nationalkeeper Johannes Bitter (42) deutliche Kritik, schimpfte: „Das ist überhaupt nicht zu akzeptieren. Damit gewinnst du kein Spiel, das ist vollkommen klar.“

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Nur weil zu diesem Zeitpunkt Schlussmann Andreas Wolff (34) mit einer Paraden-Quote von 50 Prozent in Gala-Form agierte, hielt Deutschland überhaupt Schritt mit Portugal. Die Iberer führten zum Zeitpunkt der frühen deutschen Auszeit nach zehn Minuten mit 5:1.

In die Pause ging es mit einem 9:13-Rückstand und entsprechend schlechten Aussichten. Im Schnitt stand bei Deutschland zu diesem Zeitpunkt nicht mal ein Tor alle drei Minuten. „Völlig daneben, das ist viel zu wenig“, urteilte der Kommentator knallhart.

Experte Dominik Klein (41) stimmte neben Moderator Alexander Bommes (49) bei der Halbzeit-Analyse in die Kritik ein. „Du bist ein reflektierter Mensch, aber jetzt braucht es mal Klartext“, forderte Bommes den Ex-Nationalspieler auf. Klein daraufhin gnadenlos: „Die haben uns gerade vorgeführt.“

Als ob die deutsche Mannschaft die TV-Standpauke in der Kabine mitbekommen hätte, lief es nach der Pause plötzlich besser für das angeschlagene Team von Bundestrainer Alfred Gislason (65).

Mit jedem Tor kam das Selbstvertrauen Stück für Stück zurück, die Rote Karte gegen Portugals starken Luís Frade (26) brachte dem Spiel früh in der zweiten Hälfte noch mal eine Wende.

In der 48. Minute lag das DHB-Team erstmals in Führung, musste mit 26:26 dennoch in die Verlängerung. Nach dem Zwischen-Hoch fehlte dort wieder der kühle Kopf im Abschluss. Während der überragende Keeper Andi Wolff mit hochrotem Kopf tobte, senkten die Feldspieler schuldbewusst die Köpfe.

„Wir haben im Angriff gerade in der ersten Halbzeit zu viele Fehlwürfe gehabt“, kritisierte Gislason kurz nach Spielschluss am ARD-Mikrofon, beklagte dort „zu viele technische Fehler“.