Die Formel 1 geht in die Sommerpause, doch bei Ferrari ist an Erholung nicht zu denken. In Ungarn erlebte die Scuderia ihr nächstes Fiasko, verstärkte ihren Ruf als „Schluderia“, über die selbst die Konkurrenz schon lacht.
Ferrari-FiaskoItaliens Presse zerlegt „Schluderia“ – jetzt droht sogar ein Rauswurf
Wie ein Häufchen Elend saß Charles Leclerc (24) nach dem erneuten Ferrari-Fiasko in Budapest auf dem Boden. Mit der falschen Reifentaktik hatte die „Schluderia“ seinem schnellen Boliden F1-75 am Sonntag (31. Juli) den Speed und ihm den nächsten Sieg geklaut.
Bei nun schon 80 Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Max Verstappen (24) und nur noch neun Rennen kann Leclerc den Titel nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen.
Ferrari kassiert Presse-Schelte aus Italien
Dass sich der in 13 Rennen nun schon achtmal siegreiche Red-Bull-Pilot diesen Vorsprung noch nehmen lässt, glaubt nicht einmal der größte Ferrari-Träumer. Wieder ein verlorenes Jahr für die seit dem Glückstitel 2007 von Kimi Räikkönen (42) dem großen Erfolg hinterherhechelnde Truppe aus Maranello.
Die wird von Italiens Presse regelrecht zerlegt. „Der Wagen war da, der Pilot war da. Aber wo war das Team?“, fragt die Zeitung „Tuttosport“. Im Zentrum der Kritik: Teamchef Mattia Binotto (52). Der schon bei der Destabilisierung und letztlichen Ausbootung von Sebastian Vettel (35) als „Pinocchio“ entlarvte Ingenieur kriegt seine Pannen-Truppe einfach nicht in den Griff.
Nach Defekten am zu sehr hochgezüchteten Motor und der Taktikpanne bei Leclerc in Monaco leisteten sich die Strategen mit der Reifenwahl „hart“ bei viel kühleren Asphalttemperaturen als im Training den nächsten unverzeihlichen Patzer.
Konkurrenz lacht über Ferrari-Patzer in der Formel 1
„Die Ferrari waren auf den harten Reifen?“, fragte der davon profitierende Zweite Lewis Hamilton (37) ungläubig Sieger Verstappen bei der Ansicht dessen Überholmanöver im Raum hinter dem Siegerpodest. Danach lachten sich beide schlapp.
Nicht mal mehr mit Galgenhumor nahm Binotto das erneute Fiasko. Zwar stapfte er nach der falschen Reifenwahl wütend in die Garage, doch Konsequenzen im Strategieteam der Formel 1 werde es nicht geben, betonte er.
Formel 1: Ferrari-Analyse in der Sommerpause steht bevor
„Insgesamt hat alles nicht funktioniert wie erwartet“, flüchtete sich Binotto in Allgemeinplätze. Das werde man in Ruhe in der Sommerpause analysieren. Um seinen Job schien er dabei nicht zu fürchten. Doch das kann sich bei einer Krisensitzung mit Präsident John Elkann (46) und Geschäftsführer Benedetto Vigna (53) schnell ändern.
Binotto muss gewarnt sein. Sein Vorgänger Maurizio Arrivabene (65) wurde nach dem vermasselten Vettel-Titel 2018 gefeuert – intern zuvor massiv geschwächt durch einen Machtkampf mit seinem Technikchef: Mattia Binotto.