Die Manipulation von Sprunganzügen sorgt im Skispringen seit dem vergangenen Wochenende für großen Wirbel. Der Weltverband reagiert und beschließt Änderungen für die restliche Saison.
„Sind die nicht ganz dicht?“Hannawald stinksauer über Norwegen-Betrug – Weltverband ändert Regeln
Im Skisprung-Skandal um manipulierte Anzüge der Sportler hat der Weltverband Fis neue Regeln für die verbleibenden Weltcup-Wettkämpfe festgelegt.
Ab sofort dürfen die Athleten bis zum Ende der Saison nur noch mit einem Sprunganzug antreten. Dabei muss es sich um einen Anzug handeln, der in diesem Winter bereits mit einem Identifikations-Chip ausgestattet wurde. Ein zweiter Anzug kann als Backup zur Verfügung stehen, falls der erste kaputtgeht.
Hannwald: „Meinen die, dass wir irgendwelche Blindhühner sind?“
Jeder ausgewählte Anzug soll vor dem Weltcup am Donnerstag (13. März 2025) am Holmenkollen in Oslo zusammen mit den Sportlern kontrolliert werden. Die Sprunganzüge werden nach dem Wettkampf von Offiziellen der Fis eingesammelt. Rund 30 Minuten vor dem nächsten Training oder Wettbewerb sollen sie erneut ausgegeben werden. Die Änderungen gelten auch für die Nordische Kombination.
Bei den am vergangenen Sonntag beendeten Weltmeisterschaften in Trondheim hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer für große Aufmerksamkeit gesorgt. Der WM-Gastgeber hatte bei Anzügen eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Beim Fliegen in der Luft sollen die Springer von der zusätzlichen Stabilität profitiert haben.
Unter anderem die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden von der Fis daraufhin suspendiert. Beide gaben an, nichts von der Manipulation gewusst zu haben – was den ARD-Experten Sven Hannawald auf die Palme brachte.
„Sind die nicht ganz dicht oder was? Meinen die, dass wir irgendwelche Blindhühner sind, denen man alles erzählen kann?“, schimpfte Hannawald im am Mittwoch (12. März) aufgezeichneten Wintersport-Podcast der ARD.
Hannawald weiter: „Du merkst, was mit dem Anzug passiert oder eben nicht. Und das ist Verleumdung, Verhöhnung für jeden normalen Springer, der sich normal darauf vorbereitet, eine Watsche ins Gesicht, was die zwei da loslassen.“ (are/dpa)