Bei der WM in Budapest hat die deutsche 4x100m-Staffel der Frauen wie erwartete eine Medaille verpasst. Die Fans waren aber über etwas anderes sauer.
Nach Staffel-FinaleFans sauer über ARD-Entscheidung: „Macht doch erstmal Leichtathletik-WM!“
Noch immer wartet das deutsche Team bei der Leichtathletik-WM auf eine Medaille. Am Samstag (26. August 2023) fiel der nach dem ersten Tag führende Zehnkämpfer Leo Neugebauer (23) noch auf Platz fünf zurück.
Die 4x100m-Staffel der Frauen verpasste nach Bronze im Vorjahr wenig später ebenfalls eine Medaille, legte aber dennoch ein gutes Finale hin. Das deutsche Quartett mit Louise Wieland (23), Sina Mayer (28), Europameisterin Gina Lückenkemper (26) und Rebekka Haase (30) lief in Budapest in 42,98 Sekunden auf den ordentlichen sechsten Rang.
ARD macht Leichtathletik-Fans wütend
Besonders erfreulich: Die Wechsel klappten viel besser als im Vorlauf. Das deutsche Team war erst nach einem erfolgreichen Protest als neunte Staffel nachträglich in das Finale vorgerückt, weil Startläuferin Wieland im Vorlauf bei der Stabübergabe von einer Australierin berührt und somit behindert worden war.
Gold sicherten sich in Meisterschaftsrekord von 41,03 Sekunden die USA mit 100-m-Weltmeisterin Sha'Carri Richardson (23) vor Jamaika (41,21). Bronze ging an Großbritannien (41,97).
Nach dem Rennen standen die vier deutschen Sprinterinnen zum Interview in der ARD bereit. Doch statt das Gespräch live im linearen TV auszustrahlen, verwies Moderator Claus Lufen (56) die Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Mediathek. Stattdessen gab es im Fernsehen die Dokumentation „Unparteiisch – Deutschlands Elite-Schiedsrichter“ zu sehen.
Das passte einigen Zuschauerinnen und Zuschauern gar nicht. „Was war das denn jetzt!? Die deutsche Frauen-Staffel steht zum Interview und ihr startet eine bescheuerte Schiedsrichter-Doku!? Macht doch erstmal Leichtathletik-WM! Der omnipräsente Fußball hätte auch 10 Minuten warten können!“, schimpfte ein Twitter-User. „Unglaublich. 2 Minuten hätte es gedauert. Die Reportage ist aufgezeichnet und keiner meckert, wenn die später losgeht“, meinte ein anderer.
Das Social-Media-Team der Sportschau war um Schadensbegrenzung bemüht, antwortete auf zahlreiche kritische Kommentare: „Wir verstehen das Unverständnis über das Ende der Sendung und stellen das Interview in Kürze auf sportschau.de zur Verfügung“, hieß es in den Antworten.
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Die DLV-Staffel der Frauen hatte im vergangenen Jahr bei der WM in Eugene überraschend die Bronzemedaille gewonnen, wenige Wochen später gab es bei der Heim-EM in München sogar Gold. In Ungarn hatten die Chancen auf Edelmetall aber gering gestanden. So fehlten unter anderem Alexandra Burghardt (29), Lisa Mayer (27) und Tatjana Pinto (31) verletzungsbedingt.
„Wir sind mega happy damit. Wir haben uns auf Bahn eins teuer verkauft, das Rennen war nach der Achterbahnfahrt der Gefühle von gestern aller Ehren wert“, sagte Lückenkemper zu Platz sechs.
Am letzten WM-Tag verpasste in Julian Weber (28) auch die letzte deutsche Medaillen-Hoffnung Edelmetall. Der Europameister im Speerwerfen landete wie schon im Vorjahr auf dem undankbaren Platz vier. (mit Agenturmaterial)