Olympia-Gold zum Greifen nahe – aber am Ende reichte es für Kajak-Star Ricarda Funk nicht zur erfolgreichen Titelverteidigung in Paris. Im Eurosport-Interview vergoss die Vierfach-Weltmeisterin bittere Tränen.
Gänsehaut-Moment nach Gold-DramaDeutsche Olympia-Hoffnung weint im TV-Interview bitterlich
von Béla Csányi (bc)
Diese Tränen lassen ganz Deutschland mitfühlen! Wie sich ein Olympiasieg anfühlt, wusste Ricarda Funk (32) schon aus Tokio. Doch die Titelverteidigung in Paris war der Gold-Hoffnung am Sonntag (28. Juli 2024) letztlich nicht vergönnt.
Wegen ihrer Bestzeit aus dem Halbfinale war sie am frühen Abend als letzte Starterin ins Finale im Kajak-Slalom gegangen. In ihrer Herzens-Disziplin, bei der sie 2021 in Japan triumphiert hatte, war sie zeitweise gar auf Goldkurs, lag bei zwei Zwischenzeiten unterhalb der Marken von Siegerin Jessica Fox (30). Doch im letzten Drittel des Rennens unterliefen ihr die entscheidenden Fehler.
Ricarda Funk vergießt nach Kajak-Rennen bittere Tränen
Dass es am Ende gar keine Medaille gab, nahm die viermalige Weltmeisterin sichtlich mit. Im ZDF-Interview kurz nach dem Wettkampf wehrte sich Funk tapfer gegen die Tränen, im Gespräch bei Eurosport brachen bei ihr dann allerdings alle Dämme.
Den Einstieg ins Interview meisterte sie trotz brüchiger Stimme zunächst noch mit sichtlicher Mühe. Als sie nach dem detaillierten Blick auf die sportliche Analyse dann auf ihre Emotionen zu sprechen kam, konnte Funk ihre Tränen aber nicht mehr zurückhalten.
Auf die Frage, wem die in Paris abgelöste Titelverteidigerin ihre Karriere-Erfolge zu verdanken habe, musste Funk erst einmal länger schlucken, kniff die Augen zusammen und sagte dann: „Meinen Trainern, meiner Family, meine tollen Freunde, die jederzeit für mich da sind. Die sind da, da kann ich hinkommen. Vor allem in den letzten Wochen und Tagen waren sie einfach nur toll.“
Nach dem Hinweis, dass hinter dem Interview-Setting eine ganze Reihe ihrer Vertrauten den Wettkampf verfolgt hatten, drehte sich Funk in Richtung ihrer Liebsten um, verlor sie noch einmal die Fassung.
Sie wischte sich erneut einige Tränen aus dem Gesicht und schluchzte dann mit langen Pausen: „Alle waren da. Alle, die mir wichtig sind, sind da. Alle. Ihr seid die Besten.“
Olympia in Paris ist für die 32-Jährige immerhin noch nicht beendet, im Kajak-Cross geht sie sogar noch einmal auf Medaillenjagd. Nach der bitteren Niederlage in ihrer Paradedisziplin und dem emotionalen Gänsehaut-Moment muss sich die Olympiasiegerin von 2021 jetzt gemeinsam mit ihrem engsten Umfeld erst einmal sammeln.