Olympia-EröffnungsfeierWas für ein Spektakel – mit der besten Szene schon vor 22 Uhr

Eröffnungsfeier Olympische Spiele 2024, Auftritt auf der Brücke Passerelle Debilly

Ein Bild für die Götter – und für Diversität: Eine Szene der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 auf der Brücke Passerelle Debilly.

Die Olympischen Spiele 2024 sind eröffnet, und was war das für eine Party! Eine Botschaft hat es unserem Autor besonders angetan, wie er in seinem Kommentar erklärt.

von Christian Spolders  (spol)

Was für ein Spektakel! Die Olympischen Spiele von Paris sind eröffnet, und über was für Bilder durften sich die mehr als eine Milliarde Menschen vor den TV-Geräten da freuen. Einzigartig! Imposant! Historisch!

Wenn man bisher dachte, dass Eröffnungsfeiern nur in Stadien stattfinden können, so wurde man am Freitag (26. Juli 2024) eines Besseren belehrt. Paris hat Maßstäbe gesetzt für die kommenden Jahre – und Los Angeles als Ausrichter der Sommerspiele 2028 kann sich jetzt schon mal Gedanken machen, wie diese Party getoppt werden soll.

Paris sendet Botschaft pro Diversität in die Welt

Doch ob alle Menschen rund um den Globus diese Eröffnungsfeier mit Auftritten unter anderem von Lady Gaga und Céline Dion auch so toll fanden? Vermutlich nicht.

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Und das dürfte weniger an dem Gesamt-Programm gelegen haben, das komplett in dieser Mega-Stadt und rund um ihre fantastischen Sehenswürdigkeiten stattgefunden hat, sondern an Bildern, die leider immer noch nicht selbstverständlich sind. Die aber die besten Szenen dieses Gänsehaut-Abends waren.

Um kurz vor 22 Uhr inszenierten die Macherinnen und Macher der Olympia-Eröffnungsfeier in Paris 2024 den Programmpunkt, den ARD-Kommentator Tom Bartels als Botschaft für „ein Europa vereint in Diversität“ vorstellte. In dieser mit Highlights bespickten Zeremonie waren es die buntesten und wichtigsten Bilder, unterlegt mit Musik-Hits der Neunzigerjahre.

Auf der Fußgängerbrücke Passerelle Debilly tanzten und sangen Menschen in schrillen Kostümen, Drags liefen über den zur Bühne umfunktionierten Tisch in der Mitte der Seine-Überquerung, sendeten die unmissverständliche Botschaft: Die Stadt der Liebe ist divers, Olympia ist divers, die Welt ist divers!

Der Regen machte die Szene nur noch besser, ähnlich wie just beim Christopher Street Day in Köln ein Schauer den mehr als eine Million Feiernden nichts anhaben konnte. Egal, was auch passiert, egal, mit welchen Widerständen sie zu kämpfen haben, egal, wie viele im Publikum vor den TV-Geräten nun die Nase rümpfen oder Ablehnung empfinden: Hier setzen sich Leute ein dafür, dass sie sein dürfen, wie sie wollen, und dass sie lieben dürfen, wen sie wollen.

Es sind neben den vielen Sport-Stars von Carl Lewis über Rafael Nadal bis Zinédine Zidane diese Menschen, die wir in Erinnerung behalten werden. Weil sie nicht nur die Olympischen Spiele, sondern das Leben, die Liebe und die Freiheit feiern.