Die KKG Stromlose Ader unterzeichnet die Charta der Vielfalt. Damit will die Familiengesellschaft ein deutliches Statement für Diversität und gegen Diskriminierung setzen.
„Leider nicht überall der Fall“Erster Kölner Karnevalsverein setzt ein klares Zeichen für Diversität
„Jede Jeck is anders“ und „Kölle ist bunt, nicht braun“. Aber werden diese Schlagwörter im Karneval der Stadt auch wirklich gelebt? Diese Frage stellte sich auch der Vorstand der KKG Stromlose Ader e.V. von 1937 auf seiner Klausurtagung im Frühjahr 2024.
In den Diskussionen wurde schnell klar, dass die gelebte Vielfalt ein elementarer Wert in der Familiengesellschaft ist. Vorstandsmitglied Jan Schneegans wies auf die Charta der Vielfalt hin. „Da stand für uns schnell fest, dass wir da unbedingt dabei sein sollten“, sagt Präsident Hans-Peter Houben.
Die Familiengesellschaft Stromlose Ader wurde 1937 gegründet
Die Charta der Vielfalt ist eine 2006 ins Leben gerufene Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz. Als die größte Initiative zur Förderung von Diversität in Deutschland bescheinigt sie Organisationen eine Kultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist.
Ziel der Initiative ist ein vorurteilsfreies Umfeld zu schaffen und dass alle – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft – Wertschätzung erfahren.
„Was bei uns im Verein gelebter Alltag ist, ist leider nicht überall in der Welt und auch nicht in unserem regionalen Umfeld der Fall. Daher ist es uns wichtig, unsere Haltung auch nach außen klar zu zeigen. Wir stehen für Toleranz und Offenheit ein und dulden keine Diskriminierung“, sagt Schneegans.
Der Verein war in diesem Jahr auch erstmalig beim Christopher Street Day in Köln dabei und hat ein Zeichen für Vielfalt und das Einstehen für die queere Community gesetzt. Mehrfach hat sich die Gesellschaft schon an Demonstrationen gegen Rassismus und Ausgrenzung beteiligt.
Gegründet wurde die KKG Stromlose Ader im Jahr 1937, um auch außerhalb Kölns den Kollegen des Telegrafenbauamtes durch rheinische Abende ein Stück ‚kölsches Jeföhl‘ geben zu können. So entstand eine Familiengesellschaft mit Tradition, die seit Jahren im Kristallsaal ihre Prunk- und Kostümsitzungen feiert.
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„Unser Problem in der Gesellschaft sind nicht die wenigen Stimmen, die gegen Diversität laut sind, sondern alle, die sich nicht klar gegen Diskriminierung positionieren“, fügt Vorstandsmitglied Julie Houben an. Deshalb setzt man nun als erster Kölner Karnevalsverein dieses Zeichen.