Auf der Schaafenstraße gibt es Ärger: Wegen zu viel Lärm läuft mindestens von einem Anwohner eine rechtliche Auseinandersetzung gegen die Stadt – was könnte auf der Partymeile passieren?
SchaafenstraßeZu viel Lärm auf Kölner Partymeile? Es drohen drastische Konsequenzen

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Ein Blick auf die Schaafenstraße während der Cologne-Pride-Feier am 21. April 2024.
Seit dem 7. Februar 2025 gilt am Brüsseler Platz freitags, samstags und vor Feiertagen zwischen 22 und 6 Uhr ein Verweilverbot. Dieses wurde von der Stadt durchgesetzt, da sich zunehmend Anwohnerinnen und Anwohner über den Lärm an dem beliebten Platz in der Kölner Innenstadt beschwert hatten.
Folgt an einem weiteren Hotspot demnächst ein ähnliches Verbot? Die Gastro-Betreiberinnen und -Betreiber auf der Schaafenstraße schlagen schon jetzt Alarm.
Schaafenstraße: Drohen Konsequenzen wie am Brüsseler Platz?
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, laufe bereits seit Monaten eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen mindestens einem lärmgeplagten Anwohner der Schaafenstraße und der Stadt.
In der Wohnung des Anwohners auf der Partymeile, auf der sich zahlreiche Bars und Clubs befinden, die sich an die LGBTQIA+-Community richten, sei bereits ein Lärmgutachten erstellt worden. Das Ergebnis: In mehreren Nächten im Spätsommer sei die Grenze von 45 Dezibel teilweise deutlich überschritten worden. Daher sei der Lärm auf der Schaafenstraße nachweislich „gesundheitsgefährdend“.
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Was das konkret für die Zukunft der Partymeile bedeutet, ist noch unklar, da sich das Gutachten bei der Stadt noch „in der verwaltungsinternen Auswertung“ befände. Es ist aber durchaus möglich, dass es zu ähnlich harten Konsequenzen wie am Brüsseler Platz und damit zu einem nächtlichen Verweilverbot auf der Schaafenstraße kommen könnte.
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Matthias Eiting, Vorstandsmitglied der Wirtegemeinschaft Schaafenstraße, äußert sich noch etwas zurückhaltender: „Das in der Presse zitierte Gutachten liegt uns bisher nicht vollumfänglich vor, ebenso haben wir keine Infos von der Stadt Köln dazu vorliegen. Erst in den nächsten Tagen und Wochen haben wir Termine mit verschiedenen Stellen zu diesem Thema. Daher können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch gar nichts dazu sagen.“
Die Wirtegemeinschaft sei jedoch bereits seit geraumer Zeit mit dem Umfeld auf der Schaafenstraße im stetigen Austausch: „Davon unabhängig sind wir aber auch schon seit Jahren bemüht, etwaige Lärmbelästigungen durch die Besucherinnen und Besucher der Schaafenstraße so weit wie möglich zu verhindern.“
Und weiter: „Dafür stehen wir nicht nur im Kontakt mit der Nachbarschaft der Schaafenstraße und der anliegenden Straßen, sondern haben für die Wochenenden und vor Feiertagen Sicherheitskräfte beauftragt, die Besucherinnen und Besucher anzusprechen und dazu anzuhalten, Rücksicht auf die Nachtruhe der Nachbarschaft zu nehmen.“
Anmerkung der Redaktion: Im Ursprungstext wurde Gastronom Mario Becker zitiert. Dieses Zitat war irrtümlich Teil des Artikels und stammte nicht von ihm. Wir haben es deshalb entfernt.