Toilettenpause mitten im Olympia-Rennen: Nils Politt musste während der Medaillenjagd in einem Pariser Café stoppen. Von den Fans wurde er dafür frenetisch gefeiert.
Unfassbare Olympia-SzeneMitten im Rennen: Kölner Rad-Star legt Klo-Pause in Pariser Café ein
von Béla Csányi (bc)
Was für eine unfassbare Olympia-Szene! Rund 50 Kilometer vor dem Ziel darf der Kölner Rad-Star Nils Politt (30) beim olympischen Straßenrennen noch auf eine Medaille hoffen, in der Endphase des Rennens legt der inzwischen abgehängte deutsche Starter eine Toilettenpause ein – mitten in einem Pariser Café.
Mehrere Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigten, wie der in Köln geborene und in Hürth lebende Politt am Samstag (3. August 2024) im Café des Deux Moulins im Viertel Montmartre am Rande der Strecke von der Toilette kommt, durch eine Schar jubelnder Fans geht und sich dann wieder auf sein Rad setzt.
Magenprobleme zwingen Nils Politt zu Stopp in Pariser Café
Vor allem zwei Aufnahmen kursieren aktuell bei Social Media. Eine aus dem Innenraum des Cafés zeigt Politt, wie er auf seinen Radschuhen etwas ungelenk nach draußen watschelt, um die letzten Kilometer in Angriff zu nehmen. Bekannt war Café bereits Anfang des Jahrtausends durch den Film „Die zauberhafte Welt der Amélie“ geworden.
Ein zweiter Clip von draußen zeigt, wie Politt nach draußen kommt, sich auf sein Rad setzt und – von einem Helfer angeschoben – wieder Tempo aufnimmt. In beiden Videos sind dabei die Jubelstürme des Publikums zu hören, das den Deutschen Meister frenetisch bejubelt.
Beim Sieg des Belgiers Remco Evenepoel (24) vor dem Franzosen-Duo Valentin Madouas (28) und Christophe Laporte (31) hatte der Edelhelfer von Gesamtsieger Tadej Pogacar (25) bei der kürzlich beendeten Tour de France am Ende keine Chance mehr auf die Medaillen.
Politt nahm daher Tempo raus, rollte letztlich mit 19:55 Minuten Rückstand auf den Olympiasieger als 70. über die Ziellinie. „Ich war in der richtigen Gruppe, hatte gute Beine. Aber von jetzt auf gleich fingen die Magenprobleme an“, sagte er über das entscheidende Hindernis bei der Medaillen-Hatz.
Hier gibt es ein Video der Toilettenpause bei X zu sehen:
Der Kurs beim Straßenrennen der Männer führte zunächst weit aus Paris heraus und dann mehrere Runden durch die Kopfsteinpflaster-Hügel von Montmartre, ehe nach 273 Kilometern der Zieleinlauf unterhalb des Eiffelturms erfolgte.
Gewinner Evenepoel musste kurz vor dem Ziel noch einmal um seinen Sieg bangen, obwohl er über eine Minute vor der Konkurrenz enteilt war: Sein Rad hatte einen Platten, über den Abstand zum Rest der Starter wusste der Belgier zu jenem Zeitpunkt nichts. Hastig winkte er die Betreuer für die Übergabe eines Ersatz-Fahrrads heran, gestikulierte anschließend in Richtung Kamera: „Gerade noch mal gutgegangen.“