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Slalom-Thriller in Yanqing„Schade, schade!“ Auch Ski-Löwe Straßer beißt an der Medaille vorbei

Linus Straßer aus Deutschland im ersten Durchgang des Slalom-Rennens in Aktion.

Linus Straßer im olympischen Slalom-Rennen in Yanqing am 16. Februar 2022.

Spannung pur im olympischen Slalom-Rennen: Nach Durchgang eins lag das Feld eng beieinander, auch der Deutsche Linus Straßer war mittendrin. Doch im zweiten Durchgang verfehlte

von Alexander Haubrichs  (ach)

Slalom-Thriller bei Olympia und der Deutsche Linus Straßer (29) mittendrin im Medaillenrennen. Doch im zweiten Durchgang ließ er zuviel Zeit im Hang, am Ende steht Platz sieben.

„Diese typische Slalom-Saison mit vielen engen Rennen setzt sich hier fort“, hatte Felix Neureuther in der ARD vor dem zweiten Durchgang gesagt. „Man kann überhaupt nicht vorhersagen, wie das Rennen ausgeht.“

Straßer hatte mit dem Sieg beim Nachtrennen in Schladming den letzten Weltcup-Auftritt vor den Spielen in Peking gewonnen und mit diesem guten Gefühl war er auch den ersten Lauf über die Slalomstrecke hinuntergefahren.

Ski alpin: Slalom-Konkurrenz eng beieinander

Doch die Konkurrenz war extrem eng zusammen, die ersten zwölf Läufer waren innerhalb einer Sekunde, so knapp ging es noch nie bei olympischen Spielen zu! Lange führten die beiden Norweger Henrik Kristoffersen (2.) und Sebastian Foss-Solevaag (3.), ehe der Olympiasieger in der Kombination, Johannes Strolz (1.), ihnen noch zwei Hundertstel abnahm.

Das Podest lag somit nur 6 Hundertstel auseinander. Dahinter lauerte Loic Meillard (4.). Mit +0,30 Rückstand hatte er wie der Deutsche Linus Strasser (5.) und der Franzose Clément Noël (6.) noch gute Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen.

Der deutsche Ski-Löwe Straßer, der für den TSV 1860 München fährt, hatte nach dem Lauf gesagt: „Der zweite Durchgang ist definitiv flotter. Es gibt ein paar Schlüsselstellen, die man erwischen muss. Ansonsten heißt es: Herz in die Hand nehmen und Gas geben. Es ist ein Tag, eine Chance. Ich habe vor sie zu nutzen.“

Sein Teamkollege und Riesenslalom-Spezialist Alexander Schmid (27), der ebenfalls einen versöhnlichen Olympia-Abschluss feierte, drückte im Zielbereich die Daumen. „Er ist im ersten Durchgang schon so locker gefahren. Ich traue ihm alles zu. Er muss vom ersten bis zum letzten Tor attackieren.“

Strasser fährt an der Olympia-Medaille vorbei

Doch der Ski-Löwe biss an der Medaille vorbei: Schon im ersten Flachstück machte er einen Fehler und Straßer verlor viel Zeit. „Danach ist er nicht mehr reingekommen. Schade, schade, aber das darfst du dir bei dem Lauf nicht erlauben“, analysierte ARD-Experte Neureuther.

Am Ende war es Platz sieben für Straßer, das deutsche Alpin-Team bleibt damit weiter ohne Medaille. Der Franzose Clement Noel fuhr von Platz sechs noch ganz nach vorne, mit einem fantastischen Lauf fuhr er zu Gold, Johannes Strolz holt Silber. Foss-Solevaag aus Norwegen feierte den Gewinn der Bronze-Medaille.

Linus Straßer: „Nicht genug für eine Medaille.“

Straßer war trotzdem einigermaßen zufrieden, am Ende fehlten nur 23 Hundertstel zu Edelmetall: „Ich habs probiert, am Schluss war es relativ knapp. Zwei Zehntel ist ein besserer oder schlechterer Schwung. Ich hab es versucht und gehe erhobenen Hauptes vom Hang. Es war eine gute Leistung, aber nicht genug für eine Medaille. Es hat nicht sein sollen.“

Jetzt bleibt der Team-Wettbewerb als letzte Chance für den Deutschen Ski-Verband auf die ersehnte Olympia-Medaille. Neureuther: „Lena Dürr ist sehr gut drauf, Alexander Schmid ist gut drauf, Linus Straßer auch. Da haben wir sehr gute Chancen.“