Bei Deutschlands Olympia-Gegner sind schwere Vorwürfe weiterhin nicht aufgeklärt: Trainer Bruce Mwape soll mit mehreren Spielerinnen geschlafen haben und dabei seine Machtposition ausgenutzt haben.
Vor Olympia-DuellEkel-Vorwürfe bei Deutschland-Gegner: Drängt Nationalcoach Spielerinnen zum Sex?
Im letzten Gruppenspiel des olympischen Fußballturniers trifft die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen am Mittwoch (31. Juli) auf Sambia.
Die Afrikanerinnen gingen bei ihren ersten beiden Partien in der Gruppe B zwar mit Niederlagen vom Platz, sorgten aber zumindest im zweiten Spiel für Spektakel. Über der Delegation schwebt allerdings auch bei diesem Turnier ein dunkler Verdacht.
Auch Fifa untersuchte Vorwürfe gegen Sambia-Trainer
Nach einer klaren 0:3-Pleite gegen die USA zum Auftakt führte Sambia gegen Australien nach knapp 55 Minuten mit 5:2, gab diese Führung in einem irren Olympia-Match allerdings noch aus der Hand und verlor mit 5:6.
Bei ihrem Weltmeisterschafts-Debüt im vergangenen Jahr hatten die sambischen Fußballerinnen mit ihrem ersten WM-Sieg auf sich aufmerksam gedacht. Dabei hatte es schon im Vorfeld reichlich Unruhe gegeben.
Wie der britische „Guardian“ damals berichtete, gibt es seit 2022 Ermittlungen gegen Nationaltrainer Bruce Mwape (64). Der soll angeblich nicht nur einmal mit seinen Spielerinnen geschlafen und dabei seine Machtposition als Coach ausgenutzt haben.
Eine Spielerin, die anonym bleiben wollte, sagte der Tageszeitung: „Wenn er mit einem schlafen will, muss man sagen.“ Es sei normal, „dass er mit den Spielerinnen in unserem Team schläft.“
Sie ließ dabei durchblicken, dass bei einer Weigerung der Spielerinnen Nachteile drohen, die sogar die Karriere im Nationalteam gefährden könnten. Bis heute gelten die Vorwürfe als nicht aufgeklärt.
Mwape wollte sich schon damals auf Anfrage des „Guardian“ nicht äußern, verwies stattdessen an den sambischen Fußballverband FAZ. Der hatte die Vorwürfe gegen mehrere Mitarbeiter, darunter auch den Coach des Frauen-Teams, bereits im September 2022 zu weiteren Ermittlungen an die Fifa weitergeleitet.
Der Verband verwies seinerseits auf das damalige Statement, in dem FAZ-Generalsekretär Adrian Kashala erklärt hatte: „Obwohl uns bezüglich der Vorwürfe keine offiziellen Beschwerden von irgendwem vorliegen, sehen wir diese Anschuldigungen als sehr ernst an und haben eine Untersuchung in dieser Angelegenheit eingeleitet.“
Verbands-Boss Andrew Kamanga hatte kurze Zeit später Sanktionen angedroht, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Doch seitdem wurde es um den Fall wieder still. Hinter den Kulissen soll es stattdessen, so der Bericht, Drohungen gegen die betroffenen Spielerinnen gegeben haben.
Solange die sportlichen Ergebnisse stimmen, habe Mwape keinerlei Konsequenzen zu befürchten, gab die „Guardian“-Informantin zu bedenken. Und zumindest hier betreibt Mwape Eigenwerbung: Die WM-Performance beim Debüt 2023 war ordentlich, auch die Olympia-Qualifikation als eines von nur zwei afrikanischen Ländern war ein großer Erfolg.