Tod von Radprofi Andre Drege (†25)Österreich-Rundfahrt trifft Entscheidung – auch Tour de France betroffen

André Drege.

Der Radprofi André Drege ist bei der Tour of Austria tödlich verunglückt.

Bei der Tour of Austria ist der norwegische Radprofi André Drege (†25) tödlich verunglückt. Drege ist bei der Abfahrt vom Großglockner zu Fall gekommen und an seinen Verletzungen verstorben.

Wieder ist es zu einem schlimmen Sturz im Radsport gekommen. Der norwegische Radprofi André Drege (†25) ist bei der Österreich-Rundfahrt auf der Abfahrt vom Großglockner nach Heiligenblut zu Fall gekommen und starb an seinen Verletzungen.

Wie es genau zu dem Unfall am Samstag (6. Juli 2024) kam, ist bislang nicht bekannt. Drege war aber in einer Ausreißergruppe an der Spitze unterwegs.

Andre Drege auf Österreich-Rundfahrt gestorben

Die vorletzte Etappe, die der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna (27) gewann, führte von St. Johann im Pongau über den Großglockner nach Kals in Osttirol. Nach der Nachricht vom Todesfall wurde die Siegerehrung nicht mehr durchgeführt.

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Die Teamkollegen von Drege, seine Betreuer und viele Mannschaftskollegen waren komplett aufgelöst in Tränen zu beobachten.

„Die Tour of Austria trauert um André Drege“, zitierte die Nachrichtenagentur APA aus einer Mitteilung der Veranstalter. „Die Organisatoren der Tour of Austria und die Rennleitung haben umgehend die Angehörigen informiert.“ Der Radsport-Weltverband schrieb bei X: „Die UCI ist erschüttert über den Tod des Radprofis André Drege bei der Österreich-Rundfahrt. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Teamkollegen.“

„Nach der Etappe kam es zu einem Meeting mit allen 20 Teamchefs und der UCI. Einhellig wurde entschieden, dass die Familie von André sowie dessen Team – alle Fahrer und die Betreuer – gemeinsam mit der Organisation die Entscheidung über die Durchführung der für morgen geplanten Schlussetappe fällen werden“, gab die Tour bekannt.

Am Sonntagmorgen dann die Entscheidung: Die Österreich-Rundfahrt endet am Sonntag mit einer Kondolenzfahrt. Das teilten die Veranstalter nach Absprache mit der Familie und den Teams mit. „Der Tourtross und die ganze Radsport-Welt sind geschockt“, hieß es in der Mitteilung. „Die Erinnerungsfahrt war der ausdrückliche Wunsch von Andrés Vater, seinen Team-Kollegen und dem ganzen Team.“

Eigentlich hätte die Etappe am Sonntag nach 144 Kilometern am Kühtai auf 2021 Höhenmetern enden sollen. Durch die neutralisierte Ehrenfahrt mit veränderter Strecke steht der Gesamtsieg des Italieners Diego Ulissi fest.

Drege fuhr für das norwegische Continental-Team Coop-Repsol. „Wir sind am Boden zerstört über den tragischen Tod von André Drege“, schrieb das Team auf seiner Internetseite. „Andrés Familie hat um Privatsphäre gebeten, während sie um ihren Verlust trauert, und wir bitten freundlich darum, dass ihre Wünsche respektiert werden.“

Auch Tour-de-France reagieren betroffen

Auch bei der parallel stattfindenden Tour de France sorgte der tragische Vorfall für Bestürzung. Die Fahrer des norwegischen Uno-X-Teams sollten fünf Minuten vor dem Start der neunten Etappe in Troyes an die Startlinie gerufen werden, um Drege zu würdigen, wie die Tour-Veranstalter auf dpa-Anfrage mitteilten.

Rad-Altstar Altstar Alexander Kristoff aus Norwegen ist aktuell ebenfalls in Frankreich dabei und erfuhr nach der dortigen achten Etappe vom tragischen Tod seines Landmanns: „Das sind sehr schlimme Nachrichten. Ich kannte ihn ein bisschen, war in der Nationalmannschaft mit ihm. Er war ein guter Typ.“

Erst im vergangenen Jahr war der Radsport vom Tod des Schweizers Gino Mäder (†26) bei der Tour de Suisse überschattet worden. Der Schweizer war in der Abfahrt vom Albula Pass zu Sturz gekommen und am nächsten Tag im Krankenhaus verstorben. Fünf Wochen später kam bei der Oberösterreich-Juniorenrundfahrt ebenfalls in einer Abfahrt ein 17-jährige Italiener ums Leben. Das Nachwuchsrennen wurde daraufhin abgebrochen. Die Tour de Suisse lief nach dem Tod von Mäder hingegen weiter.

Daraufhin war es zu einer Sicherheitsdebatte im Radsport gekommen. Erst im Frühjahr hatte es einen schlimmen Massensturz bei der Baskenland-Rundfahrt gegeben, bei dem auch Toursieger Jonas Vingegaard (27), Weltmeister Remco Evenepoel (24) und Primoz Roglic (34) involviert waren. Die Tour de France ist bislang in diesem Jahr von schweren Stürzen verschont geblieben. (dpa/vis)