Die Radprofis geben bei den Klassikern im Frühjahr wieder alles. Am Samstag stand das Rennen Strade Bianche an.
Schotter-Rennen in ItalienStrade Bianche: Weltmeister stürzt, Pogacar siegt nach 50-Kilometer-Flucht vor 41-Jährigem
Es ist einer der neueren, aber auch einer der markantesten Radsport-Klassiker im Frühjahr: Strade Bianche. Das italienische Eintagesrennen über 184 Kilometer von Siena durch die Toskana zurück nach Siena ist berüchtigt und äußerst schwierig für die Profis, weil es 63 Kilometer über Schotterpisten, verteilt auf elf Sektoren, geht. Zudem sind zahlreiche fiese Steigungen auf der Strecke zu finden.
Am Samstag (5. März 2022) gab es auch einige Stürze bei der 16. Austragung des Rennens. Ungefähr 100 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Sturz, bei dem zahlreiche Fahrer verwickelt waren. Darunter auch der französische Weltmeister Julian Alaphilippe (29). Er musste auf ein neues Rad warten und kämpfte sich wieder zurück ins Fahrerfeld.
In diesem Jahr kamen zusätzlich zum schweren Verlauf auch starke Seitenwinde hinzu, was die Radsportler vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Der Sturz von der Gruppe um Alaphilippe war wohl auch aufgrund der starken Windböen passiert.
Überragend trotzdem der Auftritt des slowenischen Tour-de-France-Siegers Tadej Pogacar (23), der nach einer Soloflucht über 50 Kilometer das Rennen gewann vor dem spanischen Altmeister Alejandro Valverde (41).
Strade Bianche: Starker Wind macht Radprofis zu schaffen
Der deutsche Radprofi Lennard Kämna (25) musste auf einen Start verzichten. Wie sein Team Bora-hansgrohe am Freitag (4. März) mitteilte, liegt Kämna mit einer Magen-Darm-Verstimmung flach. Er will mit einem zu frühen Start seinen geplanten Einsatz bei der Baskenland-Rundfahrt Anfang April nicht gefährden.
Die Rundfahrt-Hoffnung Kämna war nach achtmonatiger Pause aufgrund von mentalen Problemen im Februar ins Renngeschehen zurückgekehrt und hatte mit einem Etappensieg bei der Ruta del Sol gleich starke Form bewiesen. Bei Strade Bianche hatten sich das Team und Kämna auch einiges ausgerechnet.
Im Vorfeld des Rennens hat der russische Radprofi Pawel Siwakow (24, Rennstall Ineos Grenadiers) verkündet, dass er ab nun als Franzose fährt. Der Weltverband UCI hatte dem Nationalitätenwechsel zugestimmt. Siwakow teilte mit, er sei absolut gegen den Krieg und in Gedanken beim ukrainischen Volk sei.