„Respektlos“Langweiliges Tennis von Zverev? Kyrgios lästert öffentlich über seinen TV-Kollegen

Nick Kyrgios mit BBC-Mikro in der Hand.

Nick Kyrgios, hier am 1. Juli 2024, ist in Wimbledon als TV-Experte im Einsatz.

Nick Kyrgios hält sich selten mit Kritik zurück. Beim Aus von Alexander Zverev in Wimbledon rügte er nun öffentlich seinen BBC-Kollegen.

von Antje Rehse  (are)

Auf dem Tennis-Platz hat man Nick Kyrgios (29) schon lange nicht mehr gesehen. Der Australier hat mit langwierigen Verletzungssorgen zu kämpfen, seine Rückkehr ist ungewiss.

Zum Zeitvertreib ist Kyrgios mittlerweile als TV-Experte tätig, arbeitet während Wimbledon für die BBC. Doch nicht allen seinen Kollegen attestiert er einen guten Job.

Kyrgios beschwert sich über mangelnden Respekt – Fans werfen ihm Heuchelei vor

Als Kommentator Andrew Castle (63) am Montagabend (8. Juli 2024) zwischenzeitlich das von dominanten Aufschlagspielen geprägte Match zwischen Alexander Zverev (27) und Taylor Fritz (26) als wenig fesselnd bezeichnete, meldete sich Kyrgios auf X zu Wort.

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„Nicht fesselnd – das war die Einschätzung eines Kommentators, der sich um das Zverev-Fritz-Match kümmert“, schrieb Kyrgios. „Das alleine zeigt mir, dass der wahrscheinlich nie Tennis auf hohem Niveau gespielt hat. Das sind zwei unserer besten Aufschläger. Ziemlich respektlos.“ Der von einer Knie-Verletzung beeinträchtigte Zverev verlor das Match nach 2:0-Satzführung noch in fünf Sätzen.

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Kyrgios’ Kritik überrascht, auch in ihrer Formulierung, vor dem Hintergrund, dass er und Castle mittlerweile Kollegen sind – und während des Turniers sogar schon das ein oder andere Match zusammen kommentiert haben.

Castle war mal die Nummer eins in Großbritannien, schaffte es in der Weltrangliste auf Platz 80. In der Tat machte ihn seine TV-Karriere in seiner Heimat weitaus bekannter als seine Laufbahn als Profi-Sportler. In Wimbledon hat er aber immerhin schon selbst gespielt.

Die Reaktionen auf Kyrgios’ Post fielen, wie so oft beim streitbaren einstigen Tennis-Rüpel, kontrovers aus. Viele gaben dem Australier, der selbst als starker Aufschläger bekannt ist, recht.

Andere konnten Castles Kommentar dagegen durchaus nachvollziehen. „Damit das Match unterhaltsam ist, brauchen wir abwechslungsreiche Ballwechsel, nicht nur gute Aufschläge“, schrieb ein Zuschauer. „Das Aufschlag-Niveau ist unfassbar hoch, aber das ist in keinster Weise unterhaltsam“, lautete ein weiterer Kommentar.

Noch andere merkten an, dass Kyrgios sich selbst in der Vergangenheit durchaus respektlos über andere Profis geäußert hatte, zum Beispiel das Tennis von Carlos Alcaraz (21) vor drei Jahren als „langweilig“ bezeichnet hatte. „Der Preis für den größten Heuchler geht mal wieder an NK“, so ein Tennis-Fan auf X.