Der Krieg in der Ukraine schockt auch die Sportwelt. Zahlreiche Sportler äußerten sich fassungslos über die Geschehnisse. Bei zwei großen Turnieren äußerten sich nun auch zwei Tennis-Stars zum Konflikt.
„No War Please“Russischer Tennis-Star sendet Anti-Kriegs-Botschaft im TV – und feiert unglaublichen Sieg
Während Deutschlands Top-Spieler Alexander Zverev (24) in Acapulco mit seinem Ausraster für einen mächtigen Skandal sorgte, spielte Novak Djokovic (34) in Dubai sein erstes Tennis-Turnier seit dem Ausschluss von den Australian Open. Außerdem beim Wüsten-Event mit dabei: Der Russe Andrey Rublev (24), der nach seinem Finaleinzug mit einer öffentlichen Botschaft überraschte.
Der Grund: der Angriffskrieg in der Ukraine. In der Nacht zu Donnerstag (24. Februar 2022) war Russland unter Führung Wladimir Putins (69) in die Ukraine eingefallen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten herrscht somit Krieg in Europa.
„No War Please“ schrieb Andrey Rublev auf die Linse einer Kamera
Die Welt reagierte fassungslos auf den Einmarsch Putins. Auch in Russland gab es bereits Demonstrationen gegen den Krieg, die mit zahlreichen Verhaftungen endeten. Tennis-Star Rublev äußerte sich nun ebenfalls kritisch zu Russlands Vorgehen in der Ukraine. „No War Please“ (übersetzt „Bitte kein Krieg“) schrieb er nach seinem Finaleinzug auf die Linse einer TV-Kamera. Der russische Tennisprofi siegte am Freitag (25. Februar) mit 3:6, 7:5, 7:6 (7:5) gegen den Polen Hubert Hurkacz (25). Normalerweise unterschreiben die Spieler nach Siegen mit ihrer Signatur.
Im Finale von Dubai setzte sich der Russe schließlich mit 6:3 und 6:4 gegen den Tschechen Jiri Vesely (28) durch. Damit hat Rublev am Samstag (26. Februar 2022) das zweite ATP-Turnier innerhalb von sieben Tagen gewonnen. Am Sonntag (20. Februar) hatte er in Marseille triumphiert. Für den Mixed-Olympiasieger war es nun der zehnte Karriere-Titel im Einzel.
Sein russischer Kollege Daniil Medvedev (26) hatte sich zuvor ebenfalls zum Angriff auf die Ukraine geäußert. „Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach“, sagte der Tennis-Profi nach seinem Viertelfinalsieg beim ATP-Turnier in Acapulco. Als Tennisspieler werbe er für Frieden auf der ganzen Welt.
„Wir spielen in so vielen verschiedenen Ländern, ich war als Junior und als Profi in so vielen verschiedenen Ländern. Es ist nicht leicht, all diese Neuigkeiten zu hören“, sagte Medvedev. Das Tennis-Ass war nach dem Viertelfinal-Aus von Djokovic schon neuer Tennis-Weltranglisten-Erster gewesen. Fast zwei Jahre lang hatte Djokovic die Weltrangliste angeführt.
Im Halbfinale von Acapulco konnte der spanische Tennis-Star Rafael Nadal (35) den neuen Weltranglisten-Ersten jedoch bezwingen – der unterlegene Medwedev bleibt trotz seines vorzeitigen Ausscheidens allerdings erst mal die Nummer eins der Welt. (ls/dpa/sid)