„Was für ein Albtraum“Wimbledon-Debüt bei Prime: Diese Sache ärgert Tennis-Fans sehr

Jannik Sinner gibt nach seinem Sieg gegen Yannick Hanfmann Autogramme.

Jannik Sinner gibt nach seinem Sieg gegen Yannick Hanfmann am 1. Juli 2024 Autogramme.

Wimbledon feiert in diesem Jahr sein TV-Debüt bei Amazon Prime Video. Doch eine Sache stört eingefleischte Tennis-Fans massiv.

von Antje Rehse (are)

Was vielen Fußball-Fans bekannt vorkommt, wird auch für die Tennis-Fans immer relevanter: Die Frage nach den TV-Rechten – und wie viel man hinblättern muss, um den Sport zu verfolgen.

Lange zeigte Eurosport drei der vier Grand-Slam-Turniere. Ausgewählte Matches waren im Free-TV zu sehen, wer alles gucken wollte, konnte auf den kostenpflichtigen Eurosport Player oder später Discovery+ zurückgreifen.

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In diesem Jahr sind nur noch die Australian Open und French Open bei Eurosport beheimatet. Die US Open werden seit dem vergangenen Jahr auf Sportdeutschland.TV gestreamt – hier gab es im vergangenen Jahr eine Konferenz kostenfrei und die komplette Auswahl kostenpflichtig.

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Wimbledon war bereits seit Jahren die Ausnahme, das Rasenturnier lief von 2007 bis 2023 bei Pay-TV-Sender Sky. Seit diesem Jahr hat Streaming-Anbieter Amazon Prime Video die Rechte.

Doch bereits am ersten Tag kam bei einigen eingefleischten Tennis-Fans Frust auf. Denn viele hatten damit gerechnet, dass der Streaming-Gigant alle Matches anbieten würde – zumal Prime das mit der Formulierung „Alle Spiele live bei Prime Video streamen“ durchaus selbst zu suggerieren schien. Falsch gedacht! 

In Wahrheit zeigt Prime sechs Plätze. Im Hauptprogramm gibt es zudem die aus Sicht des Anbieters relevantesten Matches – zum Beispiel mit deutscher Beteiligung – sowie Analysen und Interviews. Damit sind vor allem in der vollgepackten ersten Woche aber mitnichten alle Spiele zu sehen.

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„Im Moment laufen 15 Matches in Wimbledon, Amazon Prime zeigt vier davon“, stellte eine Zuschauerin am Montagnachmittag auf X (vormals Twitter) frustriert fest. „Es gibt also keine legale Möglichkeit, hier alle Matches zu sehen. Dieser Sport ist so absurd und abgef****.“

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Eine andere Zuschauerin meinte: „Was für ein Albtraum. Der allerschlechteste Slam für Fernsehzuschauer. Groß tun, Miniportionen servieren.“ Auch bei Sky gab es in den vergangenen Jahren aus Wimbledon nur eine begrenzte Anzahl von Courts bzw. Matches zu sehen. 

Lob gab es dagegen für die Produktions-Qualität und das Personal. Amazon trumpft mit hochkarätigen Expertinnen und Experten wie Michael Stich, Andrea Petkovic, Barbara Schett, Dustin Brown, Sabine Lisicki oder Barbara Rittner auf. 

„Auch wenn ich ein großer Fan von Wimbledon bei Sky bin/war: Die Kommentatoren / Experten Kombo, die Amazon Prime da dieses Jahr auffährt, ist echt Wahnsinn“, schrieb ein Fan. „Alle Spiele zu zeigen, wäre allerdings noch wahnsinniger“, so eine Antwort auf den Post.