Das Jahr hat gerade erst begonnen, schon muss Alexander Zverev einen Verletzungsrückschlag verdauen. Der deutsche Tennis-Star hat schon länger Probleme.
Kurz vor dem ersten Saison-Highlight„Die sind tot“: Zverev-Schock in Australien – sind die Bälle schuld?
Alexander Zverev muss beim Viertelfinale des United Cup verletzt zusehen – das deutsche Team verliert ohne seinen großen Star gegen Kasachstan. Bis zu den Australian Open bleiben Zverev noch anderthalb Wochen.
Um Mitternacht hatte Zverev seiner Instagram-Story noch eines dieser typischen Silvesterfotos gepostet. Eng umschlungen mit seiner Freundin Sophia Thomalla genoss er am Strand von Perth das bunte Feuerwerk, doch ein dicker blauer Verband am rechten Oberarm verhieß schon in den ersten Minuten des neuen Jahres nichts Gutes.
Zverev mit Problemen im Arm: „Seit November kaum Aufschläge gemacht“
Zwölf Stunden später war Zverevs Aus beim United Cup perfekt. Kurz vor dem ersten Aufschlag gegen den Kasachen Alexander Schewtschenko zog Titelverteidiger Deutschland seinen Spitzenspieler wegen einer Bizepszerrung im rechten Arm zurück.
Das Aus für Zverev konnte das deutsche Team nicht auffangen. Laura Siegemund unterlag der früheren Wimbledonsiegerin Jelena Rybakina 3:6, 1:6, Zverevs Ersatzmann Daniel Masur verlor nach gutem Start 7:6, 2:6, 2:6 gegen Schewtschenko. Nach dem verlorenen Viertelfinale, das Zverev als Zuschauer in der Box erlebte, konnten sich die deutschen Spieler und Betreuer dann ganz entspannt auf den Weg nach Melbourne machen.
Dort beginnen am 12. Januar die Australian Open, und dass die Verletzung von Perth auch Zverevs Start beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gefährden könnte, ist wohl kaum zu erwarten. Dass der Weltranglistenzweite schon länger Probleme mit dem rechten Arm hat, ist allerdings auch kein Geheimnis. „Ich habe eigentlich seit November kaum Aufschläge gemacht“, verriet er in Perth. Der Ellbogen zwickte und tut das wohl immer noch, was sich schmerzhaft auf die Bizeps-Muskulatur auswirkt.
Beim Dreisatzsieg gegen den Chinesen Zhizhen Zhang am Montag waren Zverevs Probleme offenkundig. Im dritten Satz schüttelte er ständig den rechten Arm aus, dehnte ihn nach jedem Ballwechsel.
Das Problem, erklärte er später, seien die Bälle: „Die sind tot. Viele Spieler haben deshalb Stress mit dem Handgelenk oder dem Ellbogen.“ Die Hersteller, das hatte Zverev schon bei den ATP Finals im November bemängelt, hätten das Material verändert, um Kosten zu sparen. Die Bälle seien deshalb mittlerweile deutlich langsamer und nur mit sehr viel mehr Kraftaufwand zu beschleunigen.
Um also im Hinblick auf die Australian Open kein Risiko einzugehen, verzichtete Zverev auf einen weiteren Einsatz im United Cup. „Es ist halt, wie es ist“, stellte er nüchtern fest. Ein paar Tage sind jetzt wohl wenig Belastung und reduziertes Training angesagt, um beim ersten Saisonhöhepunkt in Topform zu sein. Denn immerhin hat Zverev noch ein paar Ziele: 2025 soll vor allem endlich der erste Grand-Slam-Titel her, in Melbourne startet der 27-Jährige seinen 36. Anlauf: „Ich will mir noch Träume erfüllen.“ Und den United Cup hat er ja schließlich schon mal gewonnen. (sid)