Auf der zehnten Etappe der Tour de France hat es am Dienstag (12. Juli 2022) einen denkwürdigen Zwischenfall gegeben. Das Rennen musste vorübergehend unterbrochen werden.
Tour-ChaosRennen gestoppt – Kämna verpasst Gelbes Trikot knapp, Pogacar mit Corona-Panik
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Am 12. Juli 2022 wird ein Demonstrant bei der Tour de France von einem Beamten von der Straße gezerrt. Die 10. Etappe musste kurz gestoppt werden.
Auf der zehnten Etappe der Tour de France ging am Dienstag (12. Juli 2022) plötzlich nicht mehr viel: Demonstranten auf der Strecke zündeten Rauchbomben. Das Rennen musste unterbrochen werden.
Rund 37 Kilometer vor dem Ziel in Megeve wurde wegen einer Protest-Aktion auf der Straße das Rennen vorübergehend gestoppt und neutralisiert. Mehrere Personen blockierten die Straße, hatten sich aneinander gekettet und zündeten unter anderem bengalische Feuer.
Tour de France: Protestanten zünden Bengalos und versperren die Straße
Einige Fahrer fuhren anschließend direkt in die Rauchwolken. Äußerst gefährlich, denn sehen konnten sie nichts mehr in den dunklen Bengalo-Schwaden.
Dann herrschte kurz Chaos. Die Rennleitung entschied sich aus Sicherheitsgründen, das Rennen erst mal zu stoppen. Alle Fahrer wurden zum Anhalten gebracht.
Die Etappe der Tour de France wurde dann mit einem neutralisierten Start fortgesetzt. Mit den zuvor bestehenden zeitlichen Abständen konnten die Fahrer das Rennen wieder aufnehmen.
Der deutsche Lennard Kämna (25, Team Bora-hansgrohe) befand sich vor der Unterbrechung in aussichtsreicher Position in einer Spitzengruppe. Mit 7:10 Minuten Vorsprung ging es für Kämna und seine 23 Mitstreiter dann weiter. Er kämpfte um den Etappensieg und sogar das Gelbe Trikot, denn die Verfolge um Top-Favorit Tadej Pogacar (23, Team UAE) lagen teilweise neun Minuten zurück.
Verantwortlich für den Protest waren übrigens neun Klima-Aktivisten, die meinen, dass die Tour de France die Gesellschaft vernichtet.
Pogarcarhielt sich derweil auf der Etappe zurück und fuhr nicht bei seinen Teamkollegen. Zwei Fahrer mussten aus seinem Team wegen Corona aufgeben: George Bennett und Vegard Stake Laengen. Auch Edelhelfer Rafal Majka ist positiv, durfte das Rennen aber gemäß Reglement weiterfahren, weil der Pole als kaum infektiös gilt. Doch Pogacar mied seine Nähe im Rennen.
Im Schlussanstieg hinauf nach Megeve auf 1460 Meter war auch Georg Zimmermann (24, Team Intermarché Wanty-Gobert) ganz vorne dabei. Magnus Cort Nielsen (29, Dänemark, Team EF) gewann die Etappe um Haaresbreite.
Für den starken Kämna gab es diesmal wieder kein Happy End, nachdem er am 9. Juli bei der Etappe auf die Planche des Belles Filles wenige Meter vor dem Ziel eingeholt worden war. Auch diesmal konnte er in der Ausreißergruppe die Etappe nicht gewinnen, aber Kämna hatte lange eine Hand am Gelben Trikot, das er am Ende haarscharf verpasste. In der Gesamtwertung bleibt Pogacar vorne, Kämna hat nun elf Sekunden Rückstand.
Am Mittwoch und Donnerstag stehen zwei schwere Bergetappen an. Da will Pogacar, wenn es keine weiteren Coronafälle in seinem Team gibt, die Gesamtführung weiter ausbauen.