Finale der VierschanzentourneeWellinger verliert gegen Kobayashi, obwohl der seine Ski vergisst

Der Deutsche Andreas Wellinger im Zielbereich.

Der Deutsche Andreas Wellinger konnte den Japaner Ryoyu Kobayashi am 6. Januar 2024 nicht mehr einholen.

Ryoyu Kobayashi ist nach 2019 und 2022 zum dritten Mal Gesamtsieger der Vierschanzentournee. Deutschlands Skisprung-Hoffnung Wellinger muss sich geschlagen geben.

Ryoyu Kobayashi (27) hat zum dritten Mal die Vierschanzentournee der Skispringer gewonnen und einen deutschen Triumph erneut verhindert. Der 27 Jahre alte Japaner verteidigte seinen Spitzenplatz in der Gesamtwertung am Samstag in Bischofshofen gegen den Deutschen Andreas Wellinger.

Mit dem dritten Titel zog der Ausnahme-Athlet unter anderem mit Kamil Stoch aus Polen und dem ehemaligen DDR-Springer Helmut Recknagel gleich. Nur Janne Ahonen (fünf Titel) und Jens Weißflog (vier) haben die Tournee häufiger gewonnen.

Andreas Wellinger verliert weiter auf Kobayashi

Das vierte und letzte Springen gewann vor 14 300 Zuschauern Österreichs Stefan Kraft vor Kobayashi und Anze Lanisek aus Slowenien. Der 28 Jahre alte Olympiasieger Wellinger, der in Bischofshofen Fünfter wurde, verteidigte nach einer starken Tournee Gesamtrang zwei.

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Nach dem ersten Durchgang lag Wellinger nach einem Sprung auf 132,0 m (129,9 Punkte) auf Platz acht und verlor bereits weiter an Boden auf seinen Rivalen, der fünf Meter weiter flog und mit 144,1 Punkten führte. Der zweimalige Tourneesieger aus Japan war mit einem Vorsprung von 4,8 Punkten, umgerechnet 2,67 Meter, in den letzten Wettkampf gegangen

Kein Patzer, aber immerhin ein Fauxpas passierte dem Japaner kurz vor seinem ersten Sprung. Kobayashi begab sich ohne seine Ski in Richtung Absprungturm. Nach hektischem Hin- und Herlaufen fand er das wichtigste Utensil der Skispringer aber wieder und konnte noch über sich selbst lachen.

ARD-Experte Sven Hannawald (49) erklärte: „Der hat seine Ski vergessen. Ich vergesse ja auch alles, aber die Ski doch nicht. Deshalb heißt es ja Skispringen.“

Das weitere deutsche Team um die Hoffnungsträger Karl Geiger und Pius Paschke erlebte dagegen eine schwache Tournee. Gesamtdritter wurde Kraft, der weiter das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden trägt. (sid)