Ein Cousin tot, der andere Cousin in U-Haft: Die Bluttat in Köln-Ostheim hat für Entsetzen, Fassungslosigkeit gesorgt – und zwei Familien in Trauer gestürzt.
Trivialer Streit eskaliert?Nach Bluttat unter Cousins in Köln: 18-Jähriger in U-Haft
Nach dem gewaltsamen Tod eines 22-Jährigen in Köln-Ostheim am Mittwochabend (18. Mai 2022) sitzt der mutmaßliche Täter hinter Gittern. Der 18-Jährige, bei dem es sich um den Cousin des Opfers handeln soll, war nach Bochum geflüchtet und hatte sich dort am Donnerstag der Polizei gestellt.
„Der Beschuldigte befindet sich seit gestern antragsgemäß in Untersuchungshaft. Ihm ist ein Pflichtverteidiger beigeordnet worden, der nunmehr Akteneinsicht erhalten wird“, so Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Freitag (20. Mai 2022) auf Nachfrage von EXPRESS.de.
Tötungsdelikt in Köln-Ostheim: Streit eskalierte wegen eines Sitzplatzes
Der 18-Jährige hatte sich am Donnerstag gegen 11 Uhr der Bochumer Polizei gestellt und war noch am gleichen Tag nach Köln gebracht, dort dem Haftrichter wegen des dringenden Verdachts des Totschlags vorgeführt worden.
Am frühen Mittwochabend soll zwischen ihm und seinem Cousin (22) auf einem Spielplatz an der Gernsheimer Straße ein Streit eskaliert sein. Der Grund soll trivial gewesen sein. Wie die türkische Zeitung „Hürriyet“ berichtet, soll das spätere Opfer seinen jüngeren Cousin aufgefordert haben, für ihn den Sitzplatz freizumachen. Daraufhin soll der 18-Jährige zugestochen haben.
Ein Stich in den Oberkörper, doch der fügte dem 22-Jährigen, der gerade eine Ausbildung zum Sicherheitsfachmann beendet haben soll, tödliche Verletzungen zu. Er verstarb kurz darauf im Krankenhaus – einen Tag vor seinem 23. Geburtstag.
Kölner Polizei mit starken Kräften in Köln-Ostheim im Einsatz
Die Polizei Köln war am Mittwochabend mit mehr als 20 Streifenwagen vor Ort. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Der mutmaßliche Täter war zunächst geflüchtet, nach ihm wurde gefahndet.
Beamtinnen und Beamte der Spurensicherung waren bis zur Dunkelheit am Tatort. Dieser liegt im Bereich eines Spielplatzes nahe der Hochhaus-Siedlung. Es wurden Beweismittel gesichert. Ob auch die mutmaßliche Tatwaffe gefunden wurde, ist bislang nicht bekannt.
Auch Kalker Moschee-Gemeinde trauert um junges Mitglied
Offenbar gibt es eine Vielzahl von möglichen Zeugen. Denn die Polizei wies noch am Tatabend unter anderem auf zahlreiche noch ausstehende Vernehmungen hin.
Nicht nur die Familie und Freunde trauern um den 22-Jährigen. Auch eine Kalker Moschee-Gemeinde beklagt den Tod ihres jungen Mitgliedes. (aa, iri)