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500.000 Euro Gehalt?Was darf ein guter Oberbürgermeister kosten?

Jürgen Roters in seinem Amtszimmer. Müsste Kölns erster Bürger einen dicken Stapel mehr Geld verdienen?

von Philipp Meckert  (pm)

Köln – Paul Bauwens-Adenauer (61), Kanzler-Enkel, Bauunternehmer und seit zehn Jahren Präsident der Industrie- und Handelskammer, ist ein kluger, politischer Kölner Kopf. Bekannt für seinen Klartext, respektiert für seine gerne mal unbequemen Forderungen.

Jetzt griff er im Rahmen unseres großen Gesprächs auch das pikante Thema „OB-Gehalt“ auf. Und verlangte: Roters müsste mindestens eine halbe Million Euro verdienen!

Was darf ein guter Oberbürgermeister kosten?

Nach der offiziell anerkannten Besoldung stehen dem obersten Kölner Politiker und Verwaltungschef rund 150.000 Euro Brutto-Jahresgehalt zu. Auf der einen Seite ist dies etwa das Dreifache des deutschen Durchschnittseinkommens.

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Auf der anderen Seite dürfte es keinen Top-Manager geben, der für diesen Lohn die Verantwortung für 17.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro trägt – so wie der Kölner OB.

Bauwens-Adenauer fragt deshalb: „Wäre es wirklich so skandalös, wenn ein OB für gute und engagierte Arbeit im Interesse unseres Standortes zum Beispiel fünfhunderttausend Euro verdiente?“

Weil es um Anerkennung für gute Arbeit gehe, sei Kölns oberstes Amt „schlecht bezahlt“. Und: „Meiner Meinung nach muss ein OB so viel verdienen wie der Geschäftsführer oder Vorstand eines größeren Unternehmens. Ich finde es im Übrigen lächerlich, wenn diskutiert wird, ob der OB auf Fernflügen 'Holzklasse' fliegen muss.“

Auch im OB-Umfeld herrscht Einigkeit, dass die Stadtspitze mehr verdienen dürfte: „Inklusive Samstagen und Sonntagen ist der OB mindestens 70 Stunden pro Woche unterwegs – und keinen Abend vor 21 Uhr zu Hause“, so eine Stadtsprecherin. „Das Gehalt dafür ist lächerlich.“