„Aktenzeichen XY“Soldat (†20) in Kölner Kaserne getötet: Konkreter Hinweis während der Sendung

Der Mord in einer Kölner Bundeswehrkaserne aus dem Jahr 1989 ist bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ neu aufgerollt worden. Gibt es jetzt eine neue Spur?

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Mord verjährt nicht. Und so hofft die Kölner Polizei in einem weiteren sogenannten „Cold Case“ auf einen Durchbruch.

Am Mittwoch (5. März 2025) war ein Verbrechen, das sich vor mehr als 35 Jahren in der Bundeswehrkaserne in Köln-Ossendorf abspielte, Thema in einer Spezialausgabe von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Noch während der Sendung gab es einen sehr konkreten Hinweis.

Mord an Soldat Norbert (†20): Kölner Cold Case bei „Aktenzeichen XY“

Markus Weber, Chef der Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ der Kölner Polizei, hatte den ungeklärten Mord am jungen Soldaten Norbert Stolz (†20) in der ZDF-Sendung noch einmal aufgerollt.

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Am 24. Juni 1989 (ein Samstag) hatte ein Offizier den Leichnam des 20-Jährigen entdeckt. Norbert Stolz, der Dienst als sogenannter Schließerposten schob, lag blutüberströmt auf dem Fußboden des Wachraums im Gebäude U5 – getötet mit elf Messerstichen.

Bislang gingen die Ermittlerinnen und Ermittler davon aus, dass Norbert Stolz und ein zweiter Soldat (ebenfalls 20) in der Tatnacht alleine auf dem Gelände der Bundeswehrkaserne am Butzweilerhof gewesen war. Die anderen Soldaten waren nach Hause gefahren. Doch möglicherweise stimmte das nicht!

Denn während der aktuellen „Aktenzeichen XY“-Sendung meldete sich jemand mit einer interessanten Information. „Es gab einen konkreten Hinweis, dass sich noch eine weitere Person in diesem Unterkunftsgebäude aufgehalten hat“, erzählte Stephanie Wossilus vom LKA am Ende der Sendung in der Schlussbilanz.

Ein junger Mann mit Brille lacht.

Der Soldat Norbert Stolz wurde 1989 in der Kaserne Butzweilerhof in Köln-Ossendorf ermordet.

Das sei schon sehr konkret, erklärte sie. Es hätten sich auch noch weitere Personen aus der Kaserne gemeldet, die dort mal gearbeitet hätten. Stephanie Wossilus: „Da haben die Kolleginnen und Kollegen doch einiges, was sie überprüfen können.“

Viele Fragen im Soldaten-Mord offen: Kölner Team hofft auf Antworten

Denn noch sind viele Fragen in dem rätselhaften Mordfall offen. Der bislang bekannte zweite Soldat hatte in seiner Vernehmung damals angegeben, dass er seinen Kameraden Norbert zuletzt am Freitagabend (23. Juni 1989) gegen 22 Uhr lebend gesehen hat.

Was danach geschah, ist nicht bekannt. Bis heute gibt es trotz intensiver Ermittlungen der Kölner Mordkommission keinen konkreten Tatverdacht und auch das Motiv für den Mord an Norbert Stolz ist noch immer unklar. Die Tatwaffe, ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge, wurde nie gefunden. Den Unterschied zwischen Mord und Totschlag erfahrt ihr oben im Video.

„Ob der Täter möglicherweise über eine offene Kellertür ins Gebäude eingedrungen ist, ist auch heute noch ein wichtiger Punkt in den wieder aufgerollten Ermittlungen von Markus Weber und seinem Team“, hatte ein Polizeisprecher im Vorfeld der ZDF-Sendung erklärt.

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Dank „Aktenzeichen ... XY“ wurden bereits viele alte Mordfälle geknackt, wie auch der Kölner Karnevalsmord. Jetzt hoffen die Ermittlerinnen und Ermittler auch im Fall des jungen Soldaten auf einen Durchbruch. Wer kann Angaben zur Tatnacht machen? Wer hat bislang geschwiegen und kann Angaben zu tatverdächtigen Personen oder einem möglichen Motiv machen?

Hinweise nimmt die Cold Case-Einheit der Kölner Polizei telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.