AfD-Konferenz in Köln„Sicherheit in deutschen Ballungszentren“ – Polizei riegelte Gürzenich ab

Im Kölner Gürzenich fand bis in die späten Abendstunden eine AfD-Tagung statt. Im Vorfeld gab es Proteste. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Kaum ist der Karneval vorbei, stand für die Kölner Polizei der nächste Großeinsatz an: An Aschermittwoch (5. März 2025) tagte die AfD im Gürzenich.

Die Partei hatte zu einer „Metropolenkonferenz“ eingeladen. Thema war unter anderem die „Sicherheit in deutschen Ballungszentren“ am Beispiel von Köln. So lautete ein Programmpunkt.

AfD tagt im Gürzenich: Gegendemos und jede Menge Polizei

Zuvor waren mehrere Gegendemonstrationen angemeldet worden. Das bestätigte eine Polizeisprecherin im Vorfeld gegenüber EXPRESS.de.

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Insgesamt drei Gegenkundgebungen fanden im Umfeld des Gürzenich statt. Unter anderem hatten „Köln gegen Rechts“ und „Köln stellt sich quer“ ab 13 Uhr zu Kundgebungen in der Martinstraße aufgerufen. „Wir werden diese Faschisten-Sause natürlich nicht unwidersprochen laufen lassen, sondern laut und umfangreichen Gegenprotest organisieren“, hieß es unter anderem auf Instagram.


Wart ihr auch vor Ort und habt gegen die AfD-Veranstaltung im Kölner Gürzenich demonstriert? Schickt uns hier eure Fotos und Videos.

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Von der Initiative Omas gegen Rechts wurde ebenfalls zu einer Gegendemonstration aufgerufen – sie fand auf der Straße Unter Goldschmied statt. Eine weitere Kundgebung wurde von der Grünen Jugend an der Ecke Gürzenichstraße/ Quatermarkt angemeldet. Weitere Organisationen und Parteien wie Fridays for Future oder die SPD wollten sich den Demos anschließen.

Bereits am Mittwochmittag wurde der Bereich um den Gürzenich von der Polizei abgeriegelt. Am Nachmittag lösten sich die Kundgebungen langsam auf. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei ohne Zwischenfälle.

Die „Metropolenkonferenz“ der AfD am 5. März 2025 im Gürzenich in Köln: der Kölner Fraktionschef Stephan Boyens (2.v.r.) und weitere Parteimitglieder tragen dabei rote Kappen.

Die „Metropolenkonferenz“ der AfD am 5. März 2025 im Gürzenich in Köln: der Kölner Fraktionschef Stephan Boyens (2.v.r.) und weitere Parteimitglieder tragen dabei rote Kappen.

Immer wieder war lauter Applaus und Jubel von den Demonstranten und Demonstrantinnen zu hören. „In Köln gibt es keinen Platz für die AfD. Auch an Aschermittwoch ist das nicht vorbei“, lautete nur eine der Botschaften. Auch der Schlachtruf „alerta, alerta, antifascista“ war wiederholt zu hören (siehe Video oben).

Teilnehmende des AfD-Kongresses, die an den Absperrungen eintrafen und von der Polizei durchgelassen wurden, mussten sich Beschimpfungen der Demonstrierenden anhören.

Laut Polizeiinformationen gab es bei den AfD-Gegenveranstaltungen weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet. Radio Köln meldete gegen 15.30 Uhr ca. 1500 Teilnehmende.

Die Veranstaltung der AfD hatte gegen 14.30 Uhr begonnen, nach den Reden wurde dann zusätzlich bis 0 Uhr im Gürzenich gefeiert.

AfD-Tagung im Kölner Gürzenich nicht im großen Festsaal

Ralf Nüsser, Geschäftsführer der Koelncongress GmbH, die das Gürzenich betreibt, hatte bereits Ende Januar bestätigt, dass ein Raum dort von der AfD gebucht wurde.

Er erklärte, dass trotz möglicher Proteste die Regeln zur Gleichbehandlung aus dem Parteiengesetz gelten. „Da haben wir als Betreiber keine unterschiedliche Bewertung vorzunehmen“, so Nüsser.

Die AfD-Tagung fand nicht im großen Festsaal statt, sondern in einem kleineren Raum im Erdgeschoss. Dort ist normalerweise die Garderobe untergebracht. (nb/mt/iri)