Der Kölner Polizist Dirk „Don“ Rohde geht in den Ruhestand. Zeit für einen Rückblick mit EXPRESS.de.
„Status 6“Kölner Mutmach-Polizist „Don“ hört nach 43 Jahren auf – „Dafür bin ich zutiefst dankbar“
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Der Kölner Polizist Dirk (Don) Rohde geht in Rente.
Tschö Don, du wirst der Kölner Polizei fehlen. Der beliebte Motorrad-Cop gab am Freitagabend (28. Februar 2025) Status 6. Bedeutet: Dienstfahrzeug nicht (mehr) im Einsatz. Nach 43 Jahren geht der Mutmach-Polizist in den Ruhestand.
Don ist der Polizist, der selbst Krebs hatte – und heute vor allem krebskranke Kinder betreut und sie mit Zaubertricks oder einem Polizei-Teddy überrascht.
Kölner Mutmach-Polizist Don geht in den Ruhestand
Mit 18 Jahren ging Dirk Rohde zur Polizei. Er genoss noch eine sehr militärisch geprägte Ausbildung. Don zu EXPRESS.de: „Ich lernte Disziplin und Durchhaltevermögen. Den Großteil meiner Dienstjahre verbrachte ich bei der uniformierten Polizei, unterbrochen von zwei Jahren bei der Kriminalpolizei und einer kurzen Zeit beim Spezialeinsatzkommando (SEK). Doch meine größte Leidenschaft galt bis zuletzt dem Dienst als Motorradpolizist.“
2015 dann der persönliche Horror für Don: „Ich erkrankte an Krebs. Die Polizei wurde für mich zu einer wichtigen Stütze. Ich wusste, dass meine Dienststelle und meine Kolleginnen und Kollegen hinter mir stehen. Die Aussicht, wieder auf dem Motorrad meinen Dienst versehen zu können, gab mir Kraft und Motivation, durchzuhalten und zu kämpfen. Ich weiß nicht, wo ich heute ohne die Polizei stünde. Auch viele meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten wären ohne sie nicht möglich gewesen. Dafür bin ich meiner Polizeibehörde zutiefst dankbar.“
Immer wieder berichtete der EXPRESS über die vielen Aktionen, die Don mit Kollegen, Helfern, Institutionen, Ärzten, Unterstützern und Freunden organisierte, um krebskranke Menschen – meist Kinder – etwas Ablenkung von ihrem furchtbaren Schicksal zu bieten.
Er zauberte todgeweihten kleinen Patientinnen und Patienten ein Lächeln aufs Gesicht. Eine ehrenamtliche Arbeit, die viel Kraft kostete. Denn Don bildete sich auch in seiner wenigen Freizeit medizinisch fort, besuchte Seminare und hielt sogar selbst Vorträge.
Aber: „Die schlimmsten Momente waren, wenn wieder ein Kind den Kampf gegen den Krebs verloren hatte und für immer einschlief. Das ging mir, gemeinsam mit den Angehörigen, mit denen ich oft eng befreundet war, richtig an die Substanz“, erinnert er sich.
Eigentlich hätte Don schon vor Jahren aufgrund seiner Erkrankung den Dienst beenden können. Aber er wollte weiter Polizist sein. Für sein Engagement erhielt er im vergangenen November noch das Bundesverdienstkreuz. Doch nun ist Schluss.
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Polizist Dirk Rohde hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Hier ist er bei der Übergabe mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Historischen Rathaus im November 2024.
Don gibt zu: „Mir fiel vieles zunehmend schwerer. Durch meine krebsbedingten Einschränkungen hatte ich weniger Energie als meine gesunden Kolleginnen und Kollegen.“ Zudem verändere sich die Situation auf der Straße.
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„Ich erlebte eine stetig wachsende Gewalt, Aggressivität und Respektlosigkeit – nicht nur unter den Menschen, sondern insbesondere auch gegenüber der Polizei. Ich spürte, dass es an der Zeit war zu gehen.“
Doch Don verspricht auch: „Ihr werdet weiterhin von mir hören oder lesen – nur nicht mehr als Polizist. Zukünftig werde ich mich unter anderem in der Krebsforschung engagieren, Aufklärung betreiben und weiterhin großen und kleinen Patientinnen und Patienten unterstützend zur Seite stehen.“