Mit Blick auf seine knapp fünfmonatige Auszeit hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine Entschlossenheit zur Rückkehr „mit voller Kraft“ in sein Amt bekräftigt.
Auszeit für Kölner ErzbischofWoelki bittet um Begleitung im Gebet
Köln. Das Kölner Erzbistum hat am Sonntag (26. September) eine Videobotschaft von Rainer Maria Woelki mit den Worten „Heute ist nicht alle Tage. Ich komm' wieder, keine Frage“ angekündigt. Der Kölner Erzbischof wendet sich darin zum vorletzten Mal vor seiner geistlichen Auszeit mit seinem Wochenimpuls an die Gläubigen (siehe Video unten).
Während seiner Pause werde er „unter anderem über das zukünftige Miteinander hier im Bistum nachdenken und auch darüber beten“, erläuterte der 65-Jährige in einem am Sonntag veröffentlichten Video des Kölner Domradios, bei dem sich der Kirchenmann regelmäßig mit Botschaften an Gläubige wendet.
An gleicher Stelle werde er sich noch einmal melden, um sich dann zu verabschieden, kündigte Woelki an - „bis zum Beginn der österlichen Bußzeit“. „Dann werde ich nämlich wieder meinen Dienst mit voller Kraft aufnehmen, um gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft unserer Kölner Kirche zu arbeiten“, sagte er. Darauf freue er sich bereits.
Papst Franziskus hat über Woelkis Zukunft entschieden
Am Freitag war bekannt geworden, dass Woelki im Amt bleibt, aber eine Auszeit nimmt. Seine Position war unsicher geworden, nachdem der Papst zwei Bevollmächtigte entsandt hatte, um die Situation im Kölner Bistum zu untersuchen, das sich seit Monaten in einer Krise befindet.
Auslöser der Krise war ursprünglich Woelkis Weigerung, ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen zu veröffentlichen. Er führte dafür rechtliche Gründe an.
Der Vatikan nahm den Kardinal am Ende in einer Erklärung gegen den Vorwurf in Schutz, Defizite bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Allerdings hieß es auch: „Dennoch hat Kardinal Woelki in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht.“ Woelki hatte erklärt, er habe die „geistliche Auszeit“ dem Papst selbst vorgeschlagen. (dpa)