„Habe viel gelernt“Streitgespräche im Kölner Erzbistum – kein Vertrauen mehr in Woelki?

Köln: Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, während eines Interviews im Erzbischöflichen Haus.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki am 12. August 2021 im Erzbischöflichen Haus.

Seit Monaten kommt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Am Wochenende gab es Konfliktgespräche mit einem externen Moderatoren.

Köln. Immer wieder Ärger um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Das intern als zerstritten geltende Erzbistum hat jetzt Bemühungen zur Entschärfung von Streitigkeiten unternommen. Am Freitag und Samstag habe es eine Sondersitzung des Diözesanpastoralrats (DPR) gegeben, so das Erzbistum am Samstagabend.

Kölner Kardinal Woelki steht seit Monaten unter Beschuss

Der DPR ist das höchste Beratungsgremium dort. „Das war ein gutes, offenes Gespräch“, wurde Kardinal Woelki zitiert. „Ich habe viel gelernt an diesem Wochenende und verbinde damit die Hoffnung, verlorenes Vertrauen aufzubauen und das Miteinander wieder stärker zu machen.“

Woelki steht mit seinen konservativen Positionen in der Debatte um eine Reform der katholischen Kirche intern unter Beschuss. Das Bistum des 65-Jährigen steckt in einer Krise, seit Woelki 2020 entschieden hatte, ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Fällen von sexuellem Missbrauch wegen rechtlicher Bedenken nicht zu veröffentlichen.

Alles zum Thema Rainer Maria Woelki

Stattdessen gab er ein neues Gutachten in Auftrag. Dieses Vorgehen löste eine Welle von Kirchenaustritten aus.

Kölner Kardinal: Kein Vertrauen mehr in Woelki?

Im Juni war dem Erzbischof in einer Sitzung seines Diözesanpastoralrats heftige Kritik entgegengeschlagen. Zahlreiche Mitglieder hatten deutlich gemacht, dass sie kein Vertrauen mehr in ihn hätten. Woelki hatte später dazu aufgerufen, sich nicht gegenseitig zu blockieren.

Kölner Erzbistum: Externer Moderator leitet Streitgespräche mit Kardinal

Die Diskussionen in Köln jetzt wurden den Angaben nach erstmals von einem externen Moderator begleitet. Eine Teilnehmerin wurde mit den Worten wiedergegeben, dass es „ein erster kleiner, aber wichtiger Schritt nach vorne“ gewesen sei. In der Mitteilung hieß es, die Gespräche seien „von großer Offenheit und Verständnis, aber auch deutlichen inhaltlichen Unterschieden geprägt“ gewesen. Der moderierte Dialog des Gremiums solle auf einer weiteren Sitzung im Herbst fortgesetzt werden. (dpa/mj)