„Wollen Vorreiter sein“Jahrelang kein Weihnachtsmarkt: Kölner Veedel darf sich auf besonderes Konzept freuen

Gäste stehen vor einer Hütte am Sülzer Weihnachtsdorf.

Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr das Sülzer Weihnachtsdorf statt.

Das drittgrößte Kölner Veedel hatte jahrzehntelang keinen eigenen Weihnachtsmarkt – 2024 kehrt das Sülzer Weihnachtsdorf nach dem Debüt im vergangenen Jahr zurück.

von Niklas Brühl  (nb)

Es wird kälter, früher dunkel und die ersten Vorboten der Weihnachtstage sammeln sich bereits in den Regalen der Supermärkte. In wenigen Wochen beginnt auch in Köln die Weihnachtsmarkt-Saison. Glühwein, Kakao, Bratwurst, Reibekuchen – der Geruch liegt uns wohl bereits allen in den Nasen.

2024 wird es nicht nur an den gewohnten Orten in Köln wieder einen Weihnachtsmarkt geben. Neben den bekannten und stets ziemlich vollen Märkten an Neumarkt, Heumarkt oder Dom gibt es auch im drittgrößten Veedel erneut ein Weihnachtsdorf. Im vergangenen Jahr gab es in Sülz den ersten Weihnachtsmarkt seit den 1980er Jahren.

Spezieller Weihnachtsmarkt in Kölner Veedel: „Wollen Vorreiter sein“

Und nach dem Comeback im vergangenen Jahr wird es auch 2024 wieder das Sülzer Weihnachtsdorf geben. EXPRESS.de hat im Vorfeld mit Organisator Dylan Stuka, Inhaber des Deli Sülz, über die Planungen und die Besonderheiten des familiären Weihnachtsmarktes gesprochen.

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„Erst einmal bin ich sehr glücklich darüber, verkünden zu können, dass wir es nach dem vergangenen Jahr auch 2024 wieder geschafft haben, das Weihnachtsdorf auf die Beine zu stellen. 2023 hatten wir nur rund sechs Wochen für die Planung, da war alles ziemlich kurzfristig und noch ein wenig improvisiert. In diesem Jahr haben wir die Genehmigung bereits im April bekommen und stecken daher schon seit einer geraumen Zeit mitten in den Planungen“, sagt Dylan Stuka gegenüber EXPRESS.de.

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Das Sülzer Weihnachtsdorf findet am Elisabeth-von-Mumm-Platz vom 28. November bis zum 23. Dezember statt – unter der Woche ist es von 15 bis 22 Uhr geöffnet, am Wochenende bereits ab 12 bzw. 13 Uhr.

„Nach dem vergangenen Jahr konnten wir jetzt auch wieder viele regionale Partner finden, die unsere 15 Hütten bespielen. Das Angebot von den Gastro- oder Einzelhandels-Partnern wird sich im Laufe des Weihnachtsdorfes auch ändern. Also nach einigen Tagen wechseln die Anbieter. Besonders cool finde ich, dass wir in diesem Jahr noch mehr Partner aus Sülz selbst gewinnen konnten“, sagt Dylan Stuka.

Das Weihnachtsdorf befindet sich in direkter Nähe zur Ventana Eventlocation, einer ehemaligen Kirche. Dort gibt es in den Wochen während des Weihnachtsmarktes verschiedene Kulturangebote wie Poetry-Slams, Konzerte oder Auftritte von (Schul-)Chören.

Und das mit Liebe zum Detail geplante Sülzer Weihnachtsdorf kann auch noch mit einer weiteren Besonderheit aufwarten: Es funktioniert durch eine Kooperation mit „Vytal“, einem Mehrweggeschirr-Hersteller, komplett einwegfrei.

Dylan Stuka sagt dazu: „Wir minimieren das Müllaufkommen dadurch auf ein Minimum. Die Besucherinnen und Besucher kriegen ihr Essen in der passenden ‚Vytal‘-Form ausgehändigt und können diese nach dem Verzehr ganz einfach in unseren Getränkehütten abgeben. Das Geschirr wird dort gesammelt, später gespült und weiterverwendet. Wir gehen damit den nachhaltigen Weg und wollen damit Vorreiter für Veranstaltungen dieser Form in Köln sein.“

Das Mehrweggeschirr im Sülzer Weihnachtsmarkt sorgt für deutlich weniger Müll.

Das Mehrweggeschirr im Sülzer Weihnachtsmarkt sorgt für deutlich weniger Müll.

Eine weitere Besonderheit: Die Spendenhütte, die von verschiedenen Vereinen und sozialen Projekten wie der Lebenshilfe Köln genutzt wird. „Diese Hütte wird finanziell von uns unterstützt und verursacht keine Kosten für die Nutzung“, sagt Stuka.

Wieso das Weihnachtsdorf für den jungen Gastronomen ein Herzensprojekt ist, erklärt Dylan Stuka so: „Obwohl Sülz zu den größten Kölner Veedeln zählt, haben wir weit und breit keinen Weihnachtsmarkt. Wir wollen die Leute vor Ort mitnehmen, die es aufgrund verschiedener Gründe nicht auf einen der großen Weihnachtsmärkte in der Innenstadt schaffen oder schaffen wollen. Es soll ein Platz der Zusammenkunft von Jung und Alt werden – denn dafür steht ja auch die Weihnachtszeit.“

Täglich rechnet der Organisator mit rund 1500 Besucherinnen und Besuchern – und bis es dann in wenigen Wochen losgeht, steht noch einiges an Arbeit an: „Besonders für die Kinder sind wir noch an einer Besonderheit dran, aber da möchte ich noch nicht zu viel verraten.“