„Wir sind erschüttert“Unfassbare Aussage zu Anschlag in Magdeburg: CDU-Mann muss Partei verlassen

Seine Aussagen sind nur schwer zu ertragen: Ein Braunschweiger CDU-Ratspolitiker hat nach dem Anschlag in Magdeburg Verständnis für den Todesfahrer gezeigt. Kurz danach hat sich seine Partei entsetzt gezeigt

von Martin Gätke  (mg)

Der Schock sitzt noch immer tief: Fünf Menschen starben durch die schreckliche Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtmarkt, bis zu 235 wurden verletzt.

Der Täter Taleb A. sitzt in Untersuchungshaft. Ihm werden fünffacher Mord, mehrfacher versuchter Mord und mehrfache gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

„Der Vorstand der CDU-Fraktion ist erschüttert über die beschämenden Äußerungen“

Unmittelbar nachdem er mit seinem BMW in die Menschenmenge raste, hat der Braunschweiger CDU-Ratspolitiker Sven-Markus Knurr folgende Zeilen auf X gepostet: „Ich habe hierfür volles Verständnis.“ Kurz darauf hat der Fraktionsvorstand Konsequenzen gezogen. 

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Der Vorstand der CDU-Fraktion sei „erschüttert“ über diese beschämenden Äußerungen, heißt es seitens des CDU-Kreisverbands. Nach dem menschenverachtenden Posting habe man in einer außerordentlichen Sitzung am Samstagabend „schnell und eindeutig Konsequenzen“ gezogen.

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„Wir haben Sven-Markus Knurr aufgefordert, die Fraktion bis spätestens Montagnachmittag zu verlassen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden wir der Fraktion noch am Montagabend seinen Ausschluss vorschlagen“, heißt es weiter. Knurr sei dieser Aufforderung am Sonntag nachgekommen. „Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen“, teilte Fraktionschef Thorsten Köster mit.

Knurr habe sich für jegliche Positionen im demokratischen Spektrum „endgültig disqualifiziert“. Knurr war bei der Kommunalwahl 2021 über die Liste der Partei „Die Piraten“ in den Rat eingezogen, trat erst im Februar dieses Jahres in die CDU ein und wurde so Mitglied der Fraktion.