„Ihr habt es meinem Veranstalter Burghard Zahlmann zu verdanken, dass ich heute Abend hier auf der Bühne stehe. Er hat mich zwei Jahre bearbeitet, dass ich wieder auf Tour gehe“, erzählt Gangsterrapper Bushido (45, bürg. Anis Mohamed Youssef Ferchichi) bei seinem Konzert in der gut gefüllten Lanxess-Arena in Köln-Deutz.

Auf seiner „König Für Immer!“-Tour wird er am Dienstag (26. März 2024) von seinem DJ Marvin und Rap-Kollege Animus (36, bürg. Mousa Samir Ibn Jassir Amouei) begleitet. Gemeinsam performen sie Songs aus inzwischen rund 26 Jahren Musik-Karriere – und die Fans feiern jeden Song lautstark mit. So laut war es in der Arena wirklich selten.

Bushido in Köln: „Bin fucking alt geworden“

Ja, der Deutschrapper ist alt geworden. Das fällt auch dem achtfachen Vater jetzt, wo er nach langer Pause wieder auf Tour ist, auf. Bushido: „Ich hatte nach der Show in Frankfurt Schüttelfrost. Ich habe zu meiner Frau gesagt: ‚Was, wenn ich es nicht auf die Bühne schaffe‘?“

Weiter erzählt er: „Ich bin fucking alt geworden. Am Freitag bin ich aus dem Tourbus gestiegen und meine Frau musste mir einen Krückstock reichen.“ Ob das so wirklich passiert ist, oder ob der Rapper nur einen Scherz machen wollte, sei mal dahingestellt.

Optisch ist Bushido auf jeden Fall gealtert. Das sieht man am Abend in Köln immer wieder anhand von altem Videomaterial, dass zu den Songs im Hintergrund abgespielt wird.

Nicht nur von Animus und DJ Marvin bekommt der Rapper bei seinem Konzert Unterstützung. Für „Sonnenbank Flavour“ holt er sich eine mutige Zuschauerin auf die Bühne. Bushido: „In Frankfurt war die Performance der Zuschauerin echt unangemessen. Ich habe mein Leben verflucht. Ich wollte die am liebsten von der Bühne werfen, aber sie hat sich gefeiert.“

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Kommentar zum Köln-Konzert

Bushido, hör mit dieser einen Sache einfach auf

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Und auch die junge Frau, die in Köln zu ihrem Lieblingsrapper auf die Bühne darf, feiert sich sehr. Sie stiehlt dem Rapper glatt die Show, plappert munter drauflos und bekommt dafür vom Publikum viel Jubel.

Rapperin sollte die Zahnarzthelferin – oder Stuhlassistentin, wie sie sich selbst bezeichnet – aber nicht werden. „Leider hat man von dem, was du da gerappt hast, nicht wirklich viel verstanden. Du hast Worte gesagt, die ich noch nie gehört habe“, lacht Bushido. „Aber du bist nett!“

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Als Belohnung für ihren Mut bekommt die junge Frau, die aus Mönchengladbach extra für Bushido nach Köln gekommen ist, ein Selfie mit ihrem Idol – und eine Geschichte, die sie sicher noch ihren Enkelkindern erzählen kann.

Bushido holt seine Rasselbande auf die Bühne

Apropos Kinder, auch die stehlen dem Rapper am Abend die Show. Passend zu seinem Song „Papa“ holt Bushido nämlich fünf seiner acht Kinder und seine Frau Anna-Maria Ferchichi (42) auf die Bühne. Nur die im November 2021 geborenen Drillingsmädchen sind nicht mit auf der Bühne dabei.

Dass Stiefsohn Montry Lewe (21) mit auf der Bühne steht, ist eine Seltenheit, erzählt Bushido: „Montry mag es eigentlich nicht, in der Öffentlichkeit zu stehen. Aber heute hat sein Papa Geburtstag.“ Pravit Anantapongse, Anna-Maria Ferchichis erster Mann, wird an diesem Tag 50 Jahre alt und lebt in Köln.

Auch er kommt auf die Bühne, damit die ganze Arena für ihn „Happy Birthday“ singen kann.

Bushido: Gangster in seinen Texten, braver Papa im Leben

Der Rapper und seine Familie zeigen, wie Patchwork funktionieren kann. Dass Bushido seine Familie über alles geht, klingt in seiner Musik immer wieder durch. Aber er hat eben auch Texte, in denen es ziemlich hart zugeht.

Doch Bushido kann auch leise sein. Er drückt sich während seiner Show extrem höflich aus, spricht das Publikum mit „meine Damen und Herren“ an und zeigt sich bei der Resonanz der Konzertbesucherinnen und -besucher immer wieder demütig.

Knapp zweieinhalb Stunden steht der Rapper auf der Bühne – und schließt seine Show mit einem echten Gänsehautmoment: Als letzten Song spielt er „Für immer jung“, als Tribut an den 2019 verstorbenen Sänger Karel Gott.

Übrigens: Auch wenn der Rapper angekündigt hat, dass er seine letzte Tour spielt, seine Kölner Fans haben in diesem Jahr noch die Chance auf ein Konzert in direkter Nachbarschaft: Am 10. August tritt er in Bonn (Kunstrasen) auf.

Am Ende hat der Rapper dann nur eine Bitte an seine Fans: „Bitte, geht langsam und geordnet aus der Halle. Seid friedlich, lasst andere vor. Seid nett zueinander.“ Da kommt eben auch bei einem harten Rapper der friedliche Großfamilienvater durch.