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„Imperium Blatzheim“Das „Café Wien“ auf den Kölner Ringen – heute läuft das Nachtleben etwas anders

Das Foto von Hugo Schmölz zeigt das „Café Wien“ auf dem Hohenzollernring in den 1930er-Jahren.

Das Foto von Hugo Schmölz zeigt das „Café Wien“ auf dem Hohenzollernring in den 1930er-Jahren.

Ein Blick in die Kölner Vergangenheit – ein Blick zurück in das Nachtleben der 1930er-Jahre. Auch damals gab es schon den Hohenzollernring – nur die Partys waren damals etwas anders.

von Nils Reifenrath  (nr)

„Cafe Wien“ ist der Name der prunkvollen Kölner Lokalität, die am Hohenzollerring in den 1930er-Jahren alle Blicke auf sich zog.

Doch anstelle der Kaffee-Haus-Romantik, findet man heutzutage bunte Lichter, laute Musik und Party-Atmosphäre. Ein Blick zurück ...

Kaffee-Haus-Romantik auf dem Hohenzollernring in Köln

Der Architekt des Cafés, Ernst Sagebiel, kam durch sein Engagement in der NS-Zeit zu fragwürdigem Ruhm. Sagebiel stellte das „Café Wien“ 1929 fertig, sodass es im Mai die ersten Gäste begrüßten konnte.

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Das Stück kölsche Kultur wurde erstmalig von Großkaufmann Ludwig Blatzheim und später von seinem Sohn Hans Herbert Blatzheim, Großgastronom und Unternehmer, betrieben.

50 Betriebe, darunter das „Café Wien“, zählten zu Höchstzeiten zum „Imperium Blatzheim“ – einer der größten Unterhaltungskonzerne der damaligen Bundesrepublik. Auch das vornehme Abendrestaurant „Atelier“, direkt in der Nachbarschaft des Cafés, gehörte dazu.

Was nur wenige Kölner und Kölnerinnen wissen, sogar die berühmte Schauspielerin Romy Schneider spielte eine wichtige Rolle in der Café-Geschichte. So war Hans Herbert Blatzheim der Stiefvater von Romy Schneider (†43).

Spitzname „Daddy Blatzheim“ schmückte den Unternehmer, der in seiner Stieftochter primär ein Produkt sah, welches man werbewirksam vermarkten konnte. So erwartete er beispielsweise von Romy, dass sie ihre Bekanntheit für den Gastronomiebetrieb nutzte. Aufgrund dessen hatte sie gelegentliche Auftritte im „Atelier“ oder wirkte bei Feierlichkeiten mit.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg und zahlreichen Umbauten ist von dem alten Café nichts mehr übrig. Heute befinden sich dort die Kölner Diskotheken, „Diamonds Club“ und „Coyote Ugly Cologne“.

Während im „Café Wien“ der 1930er Jahre noch literarische Gespräche bei Kaffee und Kuchen dominierten, sorgen heute in der modernen Diskothek Champagner-Duschen und wilde Silvester-Partys für eine völlig andere Atmosphäre.